- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
102-103

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - §. 80 - Vom Pyrophoro. §. 81

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dieses Phlogiston wiedergiebet, bloß nur der Kalk im glühen
geräth. Doch wir haben mehrere dergleichen
Erscheinungen, wo die Hitze die Anziehung kräffte zwischen
Körpern gleichfals verendert.

Vom Pyrophoro.

        §. 81.

Die Entzündung dieses wunderlichen chemischen
Productes, hat um deutlich erkläret zu werden schon
manchen vergebliche Mühe verursachet. Sie kommen zwar
darinnen überein: daß hier eine materie vorhanden sey,
welche sich an freyer Luft erhitzet, so, daß die im Pyrophoro
befindliche Kohle sich entzünden muß: man meinet daß
eine concentrirte Vitriol-Säure die Ursache dieser
Erhitzung sey, weil Feuchtigkeiten diese Entzündung
beschleunigen, und ohne diese Säure kein Pyrophorus entstehen
kan. Allein, kan man auch eine reine Vitriol Säure
ohne mit Phlogiston verbunden zu seyn, im Pyrophoro
beweisen? und was ist die Ursache daß ein Vitriol Oel
mit wasser sich erhitzet? und warum geschiehet nicht die
geringste Erhitzung, wenn der Pyrophorus in einer
verdorbenen Luft, welche da bey feucht ist, geleget wird, da
doch die Vitriol Säure in solcher Luft, wenn Wasser zu
komt, sich erhitzet? Wir wollen sehen ob meine da
mit angestellete Erfahrungen diese so artige als
wunderliche Erscheinung erklären werden. Ich hatte Thon mit
Vitriol Oel traetiret um Alaun zu machen, ich bekam auch
ohne zugesetztes Alkali etwas Alaun: es restirte aber ein
dickes Magma welches nicht anschiessen wolte. Ein Theil
von diesem Residuo gebrauchte ich also einen
Pyrophorum aus zu machen: Als ich ihn nun nach gewöhnlicher
Art calciniret hatte, fand ich mit verwundern daß er
weder in der freyen Luft sich entzündete, noch die geringste
Wärme hervorbrachte. Darauf nahm ich den andern
Theil, setzte etwas weinstein Alkali zu, und calcinirte
es nach gewöhnlicher Methode; da bekam ich einen
schönen Pyrophorum. Ich lernete also erstlich, daß ein fixes
Alkali zu dessen Entstehung nothwendig sey, welches
sich mit dem erzeugten Schwefel verbinden muß, und
also der Hepar sulphuris die Haupt-Sache bey diesem
Producte aus mache. Zwar war mir bekannt daß
die Schwefel Leber sich in der Luft nicht erhitzet, ich
glaubte aber wenn sie mit der porösen Alaun Erde
im Pyrophoro gemischet ist, daß sie sich mercklich erhitzen
könte. Ich mischte also eine starcke Auflösung von
Schwefel Leber mit gebranten Alaun und calcinirte es starck
in verschlossenem Glase; Allein nachdem es kalt
geworden fand ich daß er sich an der Luft gleichfals nicht
erhitzete. Ich wiederholete diesem Versuch noch mal bloß
mit dem Unterscheide daß ich etwas Kohlenstaub mit
darunter mischete: und siehe da, nach wollendeter
Calcination hatte ich einen guten Pyrophorum! Hieraus
schloß ich also daß nicht allein ein Hepar, sondern auch
eine Kohle bey kommen seyn müsten. Darauf mischte ich
zart geriebenen Tartarum vitriolatum einen Löffel woll
mit drey gleichfals zart geriebene Kohlen, und
calcinirte diese Mischung nach gewöhnlicher Art mit starken

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