- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
122-123

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sechster Versuch. §. 89 - Siebender Versuch. §. 90

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Sechster Versuch.

        §. 89.

Ich mischte nach selbigen Maße die durch Erbsen
verdorbene Luft mit der Feuer-Luft und füllete eine
Blase damit. Als ich darauf die in meiner Lungen
vorhandene Luft rein ausgeblasen, respirirte ich diese von
neuen zusammengesetzte Luft so vielmalen als möglich.
Darauf fand ich daß sie sehr wenig von Luft-Säure in
sich enthielt, und wie diese davon geschieden das Feuer
auslöschte. Ich glaube daß man die Würckung welche die
mit Lungen begabten Thiere auf die Luft haben, dem in
den Lungen Adern vorhandenem Blute zuschreiben muß.
Folgender Versuch giebt mir hierzu Anlaß:

Es ist bekant daß das frisch gelassene Blut wenn es
an freyer Luft stehet, auf der Oberfläche eine schöne
Röthe erhält, und daß die untern Theile wenn sie die Luft
berühren gleichfals roth werden. Solte wohl die Luft
hier eine Aenderung untergehen? Ich füllete den dritten
Theil eines Kolbens mit frisch gelassenen Ochsen blut,
vermachte ihn genau mit einer Blase, und schüttelte das
Blut zum öfteren um. 8 Stunden nachhero fand ich in
dieser Luft weder Luft Säure, noch daß sie sich an ihren
Umfange verringert hatte, die Lichts Flamme aber
wurde so gleich darinnen ausgelöschet. Ich stellete diesen
Versuch bey Winters zeit an, daraus abzunehmen daß
solche Würckung nicht einer Verfaulung kann zu
geschrieben werden, da ohne dem dieses Blut noch 6 Tage
nachher frisch befunden wurde, und ohne dem alle
Putrefactiones, Luft-Säure hervor bringen. Nun war ich zu
wissen begierig wie die Feuer Luft vor sich allein mit
denen Thieren und Gewächsen sich verhalten würde.

Siebender Versuch.

        § 90.

a) Ich legte 2 Unzen Salpeter in einer
kleinen gläsernen Retorte auf glühende Kohlen und
band eine mit Wasser aufgeweichte große Blase vor
(§. 35.), und ließ den Salpeter so lange kochen biß
ich 3/4 Kannen Feuer Luft in der Blase erhalten hatte:
darauf band ich diese Blase zu und löste sie von der
Retorte ab, als den setzte ich eine Röhre in deren Öffnung
und nach dem ich meine Lunge rein aus geleeret, fing
ich an aus dieser Blase Luft zu holen (§. 84.); dieses
ging recht gut von statten, und ich konte 40 Luft züge
thun ehe es mir beschwerlich wurde, endlich trieb ich sie
so genau als möglich wieder aus der Lunge. Sie schien
nicht sonderlich abgenommen zu haben; als ich ein Glas
damit anfüllete und ein brennend Licht hineinsteckte,
brannte es noch. Darauf fing ich diese Luft von neuen
an zu respiriren und konte noch 16 Luftzuge thun. Nun
löschte sie die Flamme aus, auch fand ich nur wenige
Spuren von Luft Säure darinnen. b). Ich wunderte
mir daß ich nicht das erste mal dieser Luft die
Eigenschaft benehmen konte, das Feuer in ihr brennen zu
lassen, ich glaubte daß die vielen Feuchtigkeiten vielleicht

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