- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Schwedens Naturschätze. Von Gunnar Andersson

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KRAFTQUELLEN.

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Teil des Bedarfs, dass die Frage aufgestellt worden ist, ob keine
Möglichkeit bestelit, dieses Verhältnis zu verbessern. Hierbei richten sich
meistens die Hoffnungen, um zunächst von der Wasserkraft abzusehen, in
erster Linie auf die Torfmoore.

Torf. Den Wert der Torfmoore für die nächstkommenden Jahrzehnte
zu berechnen — Versuche, für eine längere Zeit Kalkulationen
anzustellen, haben keinen Sinn — ist äusserst schwierig. Es ist bekannt, dass
Schweden bedeutende Torfmoorareale innerhalb der meisten Teile des
Landes besitzt, die Kernfrage betreffs des wirtschaftlichen Wertes
dieser Kraftquelle hängt aber in gleich hohem Grade mit zwei anderen
Umständen zusammen. Der eine ist die ausserordentliche Kraft, mit der die
Torfsubstanzen das Wasser festhalten, was zur Folge hat, dass grosse
Energiemengen zum Trocknen des Torfes erforderlich sind. Dies ist m. a.
W. mit grossen Kosten in einem Lande mit gewöhnlich kurzen und recht
regenreichen Sommern verbunden. Der andere Umstand, der in
beträchtlichem Grade die Ausnützung des Torfes als Brennmaterial erschwert, ist
die verhältnismässig geringe Mächtigkeit, in welcher er selbst in den
grössten Mooren und in noch höherem Grade im allgemeinen vorkommt.
Bedenkt man ferner, dass auch bei gutem, fertigem Brenntorf der
Heizwert durchschnittlich nur die Hälfte von dem der Steinkohle
beträgt, während der Aschegehalt gewöhnlich beträchtlich höher ist, so
versteht man leicht, dass die »Torffrage» keineswegs zu den leicht
lösbaren gehört. Sie ist unbestreitbar im grossen und ganzen noch ungelöst,
und mit dem Torf als Kraftquelle ist für die nächste Zukunft mit
Sicherheit nur insoweit zu rechnen, als zu erwarten ist, dass
Industrieanlagen, die in günstiger Nähe guter Brenntorfmoore belegen sind, von dort
mit Nutzen mehr oder weniger bedeutende Teile ihres Kraftbedarfs
werden entnehmen können. Vorläufig scheint es jedoch, dass keine
beträchtlicheren Teile des Kraftbedarfs des Landes auf diesem Wege werden
gedeckt werden. Die Bedeutung der Moore als Kulturboden dürfte
dagegen verhältnismässig grösser sein, worauf näher einzugehen hier
indessen nicht der Platz ist.

Schieferöle. Noch ein anderes fossiles Brennmaterial kann
möglicherweise in Schweden künftighin in Frage kommen, nämlich die Schieferöle, die
unbestreitbar in sehr bedeutenden Quantitäten in den Alaunschiefern
Västergötlands und anderer Landschaften vorhanden sind. Noch befindet
sich indessen die Frage der Bearbeitung dieser Schiefer zu dem genannten
Zwecke in ihrem Anfangsstadium, das Interesse ist ihr aber zugewendet,
und der bedeutende Erfolg, den die Verwertung entsprechender fossiler
Brennmaterialien in Schottland und Frankreich aufzuweisen hat, scheint
dafür zu sprechen, dass die Möglichkeit eines Erfolges nicht
ausgeschlossen ist. Solchenfalls würde ein wesentlicher Teil des Bedarfs an
Motorölen usw. im Lande selbst gedeckt werden können. Die Alaunschiefer,
die brennbar sind (1 500—2 600 Kalorien), enthalten bis zu 6—8 % Öle
sowie bedeutende Mengen (ungefähr 6—9 %) Schwefel. Letzterer könnte

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