- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Schwedens Naturschätze. Von Gunnar Andersson

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DIE SCHWEDISCHE VOLKSKRAFT.

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Höher hat sich deshalb jedoch die Kultur dort nicht entwickelt,
besser als das schwedische leben wenige Völker in der Welt. Wie ist das in
dem kargen Lande möglich? Die Antwort kann kaum anders als die eine
sein. Das Volk, das hier seit zehntausend Jahren oder länger ansässig ist,
muss unter äusseren Verhältnissen leben, die seine Entwicklung zu einem
sowohl in materieller als in geistiger Hinsicht hochstehenden Stamm
begünstigt haben. Dass dies seine Richtigkeit hat, wird durch die
Verhältnisse in Amerika bestätigt, wo die Skandinavier auf dem Wege sind,
in allen Hinsichten sich einen ersten Platz in dem intensiven Wettkampf
zwischen den Vertretern aller Kulturnationen der Erde zu erkämpfen.

Die Schweden sind recht geneigt, ihre eigene Nation scharf zu
kritisieren, zu zeigen, dass sie in materieller Hinsicht nicht so weit gelangt
sind wie beispielsweise Deutsche, Engländer und Franzosen. Der
Vergleich ist irreführend; man setze eine entsprechende Anzahl von diesen in
ein Land mit Schwedens natürlichen Hilfsquellen, und das Resultat wird
aller Wahrscheinlichkeit nach nicht besser als das tatsächlich erreichte sein.
Niemals in geschichtlicher Zeit hat dieses Land die Massen der
Völkerwanderungen angelockt. Das einzige Volk, das jemals, soviel man weiss,
energischer versucht hat, aus einer von der Natur noch kärglicher
ausgestatteten Heimat hierherzudringen, waren die Finnen zu Beginn des 17.
Jahrhunderts.

Es dürfte daher mit Fug sich sagen lassen, dass das schwedische Volk
in tüchtiger Weise das Land verwaltet hat, in dem es sich einstmals
niedergelassen hat, und dass es in ungewöhnlichem Grade mit den
Natur-verliältnissen daselbst verwachsen ist.

Geht man einen Schritt weiter und versucht man zu erforschen, wie
die Naturverhältnisse sich in der Volkskraft abspiegeln, so verlässt man
leicht den festen Boden der Wissenschaft und schwebt hinaus in die
weiten. aber unsicheren Gefilde der Phantasie. Die tiefste Psychologie des
Menschen ist so verwickelt, dass seine Reaktion gegen die Natur sich
bisher einer wirklichen, wissenschaftlichen Analyse entzogen hat. Wozu
man gelangt, ist mehr Ahnung als Wissen.

Intensiv haben die grossen Wälder, in denen die Anbaugebiete wie
Löcher, aus ihnen herausgehauen und weit von einander entfernt, lagen,
dem schwedischen Wesen ihren Stempel aufgedrückt. Viele von den
schwächsten Seiten dieses Wesens in Bezug auf wirtschaftlichen
Wettbewerb sind vielleicht ein Reflex des einsamen kontemplativen Lebens
iin Walde, das gleiche gilt aber vielleicht auch für einige seiner besten
Seilen, die kräftige, ruhige Gedankenschärfe bei den bedeutendsten
Söhnen des Landes. Das Klima mit seinen kühlen Sommern und nicht allzu
kalten Wintern ist wahrscheinlich der wichtigste der Naturfaktoren
gewesen. die im Laufe der Jahrtausende die körperlich und geistig gesunde
Rasse aufgebaut haben, die jetzt Schwedens Land innehat, und die. wohl
mil Recht, als der grösste Naturscliatz des Landes zu bezeichnen ist.

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