- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 2. Viehzucht - Allgemeines und insbesondere Rinder- und Schweinezucht. Von H. Funkquist

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III. LANDWIRTSCHAFT.

durch den Verkauf der meisten Stammschäfereien entstandenen Fonds
verschmolzen, und zu einem »Fonds für die Veredlung des schwedischen Rindes und
der Schafzuchh verwendet, welcher seit 1800 der Verwaltung des Staatskontors
und der Kgl. Landwirtschaftlichen Akademie unterstellt ist. Derselbe dient zur
Förderung der Rindvieh- und Schafzucht.

Auch Ziegen wurden aus dem Auslande eingeführt, aber diese Tiere haben in
der Landwirtschaft niemals eine Stellung eingenommen, die mit der des Rindviehs
oder der Schafe zu vergleichen ist. Früher gab es jedoch eine bedeutend
grössere Anzahl Ziegen als in unseren Tagen. Mit dem steigenden Werte des
Waldes wurden die Ziegen, die ja nur mit Schwierigkeit in Hürden zu halten und
von allen Haustieren für den Wald am schädlichsten sind, verdrängt. In letzter
Zeit ist jedoch die Ziegenzucht im Zusammenhang mit der Eigenheim-Frage
Gegenstand eines grossen Interesses und einer planmässigen Leitung geworden.

Der Bedarf an Zuehtschweinen wurde hauptsächlich aus England gedeckt, das
auch das bedeutendstes ausländisches Absatzgebiet Schwedens für Mastschweine
und Schweinefleisch gewesen ist. Mitte der 60er Jahre wurde durch
Vermit-telung des Staates die Möglichkeit geschaffen, auf dem englischen Markte lebende
Tiere abzusetzen, und dieses machten sich besonders die Schweinezüchter der
südlichen Provinzen, in denen reichlich vorhandene Molkereiabfälle eine
Uberproduktion an Schweinen herbeigeführt hatten, zunutze. Schon im Jahre 1892 wurde der
englische Markt für die Einfuhr von lebenden Tieren wieder gesperrt, eine
Mass-nahm, welche zur Einrichtung von einheimischen Schweineschlachthäusern mit
der Aufgabe, Schlachtfleisch zu exportieren, Anlass gab. Die Schweinezucht
nahm jedoch erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen erheblicheren
Aufschwung, als ihre grosse Bedeutung sowohl für den Einzelnen als auch für die
Ökonomie des ganzen Landes erkannt wurde.

Die Bedeutung der Schweinezucht für die Landwirtschaft hat sich stets nach
den örtlichen Verhältnissen gerichtet. In Südschweden war dieser Erwerbszweig
von alters her ein bedeutender. Früher gebrauchte man die Schweine zur
Ausnutzung der Eichelernte. Später wurde die Milchwirtschaft nur dadurch rentabel,
dass die Schweine die Molkereiabfälle in Fleisch umsetzten. In den Gegenden,
in denen das Molkereiwesen nur in beschränktem Masse betrieben wurde, und zwar
vor allem in Norrland, wurden Schweine bisher nur zur Ausnutzung der
Küchenabfälle gehalten, sodass nicht einmal der Ortsbedarf au Schweinefleisch gedeckt
werden konnte.

Unter den allgemeinen Massnahmen zur Förderung der Viehzucht
nimmt jetzt die Prämiierung die wichtigste Stelle ein. Dieselbe findet
zurzeit für Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine statt, über
Pferde-prämiierurig wird unten Aufschluss gegeben. Da die Prämiierung von
Rindvieh grosse Aufmerksamkeit erregt hat, was dieselbe auch in jeder
Hinsicht verdient, dürfte hier eine eingehendere Darstellung des dabei
befolgte Verfahren am Platze sein.

Im Jahre 1882 nahm die Landwirtschaftskammer des Läns Skaraborg ein von
dem Kapitän Sigge Flach ausgearbeitetes System zur Prämiierung von Rindvieh
an, welches System den Vorteil besass, besser als jedes andere auch die grosse
Masse der Kleinbauern des Landes begeistern zu können. In seiner Grundidee
besonders einfach, basiert es auf praktischen, gut ersonnenen Prinzipien. Der
beste Beweis hierfür ist, dass es, bevor noch der Staat irgend welchen Beitrag
zur Deckung der Unkosten beschlossen hatte, von 17 verschiedenen
Landwirtschaftskammern angenommen und mit Erfolg zur Anwendung gebracht wurde.
Als im Jahre 1892 der bewilligte Staatszuschuss zum erstenmal zur Verteilung

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