- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Forstwirtschaft - 2. Forstindustrie. Von E. Arosenius

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DIE FORSTINDUSTRIE.

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dem Mittelmeer und zurück ein Jahr brauchten. Die Fracht nach England
konnte auf 4 £ für den Stamm kommen. Nachdem man begonnen hatte,
sich im Holzhandel der Dampfschiffe zu bedienen, und die Fahrten im
allgemeinen schneller geworden waren, gingen die Transportkosten bedeutend
herunter. Der Ausfuhr über Gotenburg gereichte der Umbau des Trollhättakanals
(1838—44) zu grossem Vorteil, und schliesslich brauchen wir nur an die
Umwälzung zu erinnern, die die Eisenbahnen im Transportwesen hervorriefen.

Die ersten Sägemühlen hatten kaum irgendwelche Schwierigkeit, ihren Bedarf
an Holz zu decken. Obwohl man nur die grössten und gesunden Kiefern
abtrieb und alles kranke Holz, alle Fichten und ziemlich grosse Zopfenden
zurückliess, brauchte man doch nicht allzuweit vom Meere und den grossen
Strömen vorzudringen, um genügend Rohstoff zu erhalten. Mit der immer
grösser werdenden Nachfrage vom Auslande und dem Entstehen von immer mehr
Dampfsägewerke änderten sich die Verhältnisse doch bald. Das leicht
zugängliche grobe Holz zunächst den Flüssen begann auszugehen, und man musste
sich nach Rohware vom Oberlauf der Flüsse umsehen. Gleichzeitig begann es
sich zu lohnen, s.owohl Fichten als auch Kiefernholz von kleineren Dimensionen
und schlechterer Qualität auszubeuten, das man vorher verächtlich im Walde
hatte stehen lassen.

Etwas mehr als zwei Jahrzehnte lang von der Anlegung der ersten
Dampfsägemühlen an breitete sich der Sägemühlenbetrieb in Norrland unter günstigen
Konjunkturen weiter aus, und es fand eine förmliche Einwanderung in- und
ausländischer Reflektanten sowie von Arbeitern aus dem Süden des Landes
statt. Die Arbeitslöhne waren stark in die Höhe getrieben, und die
Lebensgewohnheiten der Arbeiter richteten sich danach. Solange jedoch die Preise für
Holz waren weiter stiegen, ging alles seinen ruhigen Gang. Im Jahre 1874 aber
trat ein Wendepunkt ein, indem der ausländische Absatz unsicher zu werden
begann. Und nachdem 1877 die Preise noch einmal etwas gestiegen waren,
ging es in den folgenden Jahren mit rasender Geschwindigkeit abwärts. In
Sundsvall war der Durchschnittspreis für gesägte Holzwaren, der 1874 170
Kr für das Standard (4’672 cbm) betrug, 1879 auf 76 Kr gefallen. Eine
schwere Krise brach aus. Diese hatte aber insofern ihr Gutes, als sie die
Industrie von einer ganzen Reihe ungesunder Elemente säuberte, von Personen,
deren einziges Ziel es war, so schnell und mit so wenig Arbeit wie möglich
sich ein Vermögen zu verschaffen, ohne den geringsten Gedanken an eine
Fortdauer ihrer gewerblichen Tätigkeit oder an die Zukunft ihrer Arbeiter. Den
besseren unter den Industriellen brachten die schweren Jahre manche Lehren;
man lernte das Sinken der Preise unwirksam zu machen durch eine sorgfältigere
Ausnutzung des Holzes, durch billigere Arbeitsmethoden in den Sägemühlen,
durch eine weiter getriebene Bearbeitung des Holzes und eine sorgfältigere
Verwertung des früher als wertlos angesehenen Abfalls. Die Holzpreise sind
seitdem mannigfachen Veränderungen unterworfen gewesen, doch niemals so
gewaltsamen wie den eben erwähnten; s. hierüber im folgenden.

Zur Beleuchtung des Anwachsens der Sägemühlenindustrie seien einige Ziffern
angeführt. Im Jahre 1821 (demselben Jahre, in dem die Zollermässigung in
England stattfand) gab es in Schweden 3 633 Sägemühlen mit einer Herstellung
von 267 000 Zwölftem Planken und Bretter, wovon etwa 200 000 Zwölfter
verschifft wurden. Vierzig Jahre später hatte Schweden 59 Dampfsägemühlen und
4 933 Wasser- und Windsägemühlen, und allein die Ausfuhr an Planken und
Brettern belief sich auf 1 478 000 Zwölfter. Nach weiteren fünfzehn Jahren
hatte sich diese Ausfuhr verdreifacht, und die Ausfuhr sämtlicher
unbearbeiteten und gesägten Holzwaren erreichte einen Wert von mehr als 100 Millionen
Kronen. Heute hat die Gesamtausfuhr an Holzwaren 250 Millionen Kronen
überschritten (1910, 1911 und 1912).

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