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286

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 1. Grubenbau. Von Valfrid Petersson

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VI. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.

Die, wie erwähnt, fast horizontal liegenden Kohlenflöze in Schonen
sind von Schieferstreifen durchzogen und haben einschliesslich dieser eine
Mächtigkeit von im allgemeinen höchstens 1-0—1-6 Meter. Das
Dachgestein besteht aus Sandstein. Die Flöze werden gewöhnlich mittelst
einer Kombination von Pfeilerbau und Strebbau abgebaut. In dem
Kohlenfeld bei Bjuv ist Strebbau (Long Wall) mehrere Jahre hindurch
ausschliesslich zur Anwendung gekommen, wird aber nunmehr nur
innerhalb eines Teils dieses Kohlenfeldes angewandt.

Bei der genannten kombinierten Methode wird das Kohlenflöz in eine Reihe
von Abbauabteilungen durch ein System von Strecken geteilt, die einen
schwebend, die anderen streichend. Die streichenden Hauptstrecken, die eine Breite
von 6—12 m haben, werden dem Vorrücken entsprechend mit taubem Gestein
versetzt, jedoch unter Aussparung eines Förderweges von 2 m Breite. In 80
—100 m Abstand von dieser Hauptstrecke aus werden schwebende Strecken von
derselben Breite und von diesen aus streichende Strechen parallel mit der
Hauptstrecke getrieben, wodurch Abbauabteilungen von 60—80 m Breite und 80—100
m Länge gebildet werden.

Der Kohlenabbau in den Abbauabteilungen wird auch mittelst streichender
Strecken bewerkstelligt, die parallel mit der Hauptstrecke und mit derselben Breite
wie diese getrieben werden. Diese Strecken werden vollständig versetzt.

Bei den schwedischen Kohlengruben geschieht der Kohlenabbau hauptsächlich
von Hand; mittelst Pressluft getriebene Schrämmaschinen werden jedoch auch
angewandt, obwohl in untergeordnetem Masse.

Die unterirdische Kohlenförderung geschieht nunmehr hauptsächlich mittelst
Drahtseilbahnen und in untergeordnetem Grade mittelst Pferden. Der
Wasser-zufluss ist wesentlich grösser als in den Erzgruben, bisweilen 1 400 — 5 000 Liter
pro Minute betragend.

In den Kohlengruben geschieht auch die Wetterversorgung zu grossem Teil
mit Hilfe natürlicher Ventilation oder infolge des Temperaturunterschiedes über
und unter Tage. Der hierdurch verursachte Wetterzug ist jedoch nicht so gross,
dass er allein den erforderlichen Luftwechsel zu bewirken vermag; er wird daher
in der Weise unterstützt, dass Öfen oder gewöhnlich nur offene Feuer auf dem
Boden der Schächte angebracht werden, durch welche die schlechten Wetter
ausströmen, oder es wird auch die Luft mittelst Dampfröhren oder Dampfinjektoren
erwärmt. Ausnahmsweise werden auch Zentrifugalventilatoren angewandt. Die
Anwendung von Öfen oder offenen Feuern zum Luftwechsel bringt keine Gefahr
mit sich, da Grubengas niemals in schwedischen Kohlengruben beobachtet
worden ist. Die Sortierung und Scheidung der Kohle von dem Tauben (Schiefer,
Sandstein usw.) geschieht unten in den Gruben. Auf dieselbe Weise wird mit
dem zusammen mit der Kohle vorkommenden feuerfesten Ton verfahren.

Untersuchungamethoden. Da die meisten der schwedischen Erze
magnetisches Eisenerz enthalten, sind Methoden zur Aufsuchung von
Erzlagerstätten auf Grund der Deviation einer Magnetnadel in der Nähe
magnetischer Erze seit alters in Gebrauch gewesen. Um die Mitte des 18.
Jahrhunderts wurde der Grubenhompass konstruiert, mit welchem
einfachen Instrument zahlreiche Erzlagerstätten in Schweden entdeckt
worden sind. In den 1860er und 1870er Jahren traten indessen
Bestrebungen hervor, magnetische Messinstrumente zu schaffen, mittelst deren
eine genauere und detailliertere Kenntnis der magnetischen Yerhältnisse

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