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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 2. Eisenerzeugung. Von J. A. Leffler

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0.")1

VI. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.

Der Ersatz der Rennöfen durch Hochöfen ging indessen nicht schnell. In
den abgelegneren Waldsiedlungen Dalarnes und in Norrbotten bestanden erstere
bis in das 10. Jahrhundert fort.

In technischer Hinsicht kam die Roheisenerzeugung auch sehr langsam
vorwärts. Zwar vergrösserte man die Höhe des Schachtes etwas und wurden die
Zimmerwände durch Steinmauern ersetzt, aber die Form des Schachtes, das
.Material, aus dem er gebaut wurde, die Gebläse usw. blieben ungefähr
dieselben bis um das Jahr 1830. Um diese Zeit wurden verschiedene wichtige
Verbesserungen eingeführt. Die Anwendung von warmem Winde begann, der
Ofenschacht wurde aus feuerfesten Ziegeln anstatt von Stein aufgeführt, und
dessen unterer Teil, das Ofengestell, erhielt runde Form und wurde aus
gestampftem Quarz, gemischt mit etwas feuerfestem Ton, hergestellt, und dieses
Gemisch wurde um Holzmodelle herum eingestampft. Diese aus Quarzmasse
gestampften Gestelle waren sehr dauerhaft und gestatteten daher längere
Betriebskampagnen.

Aber vor allem wurde um diese Zeit eine höchst wesentliche Verbesserung
eingeführt, was die Röstung der Erze angeht.

Die Röstung bezweckt, wie bekannt, einerseits gewisse unnötige oder
schädliche Stoffe, wie Wasser, Kohlensäure, Schwefel, aus dem Erz zu entfernen,
andererseits das Erz poröser und leichter zerkleinerbar zu machen, und
schliesslich, den Oxydationsgrad bei gewissen Erzen zu erhöhen, sodass sie dadurch
leichter im Hochofen reduzierbar werden, d. h. Brennstoff ersparen.

Vorher war die Röstung in offenen Röststadeln ausgeführt worden, jetzt aber
fing man an, besondere Öfen, Röstöfen, hierfür anzuwenden, welche mit Holz
oder Hochofengas geheizt wurden. Diese Öfen wurden immer mehr verbessert,
bis Direktor E. Westman im Jahre 1850 mit seinem bekannten, konstruktiv
vollendeten Röstofen herauskam (Fig.), welcher sehr zu der ausgezeichneten
Qualität des schwedischen Eisens beigetragen hat.

In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden einige Veränderungen in
der Bauweise der Hochöfen selbst ausgeführt, indem man u. a. sich bestrebte,
die Mauern dünner zu machen und zu diesem Ende den oberen Teil aus
Ziegeln und in runder Form mauerte.

Ein beigegebenes Bild zeigt, wie ein schwedischer Hochofen um 1850 aussah.

Als nun die Hochöfen vergrössert und das Hochofengestell erweitert wurde,
wurde es notwendig, durch eine vermehrte Anzahl Formen den Wind besser in
dem Ofen zu verteilen. Die älteren Hochöfen hatten nur eine Form, aber im
Laufe der Zeit vermehrte man deren Zahl auf zwei, drei und schliesslich vier.
Mehr konnten indessen nicht angebracht werden, solange der Schacht auf
beengenden Eckpfeilern aus Haustein ruhte. Dies gab dazu Anlass, dass man in den
"Oer Jahren den oberen Hochofenschacht auf Trageisen aufzuführen begann, die
auf gusseisernen Säulen oder Böcken ruhten, wie es schon lange bei den
ausländischen Kokshochöfen bräuchlich war. 1876 wurde der erste Hochofen nach
dieser Bauweise aufgeführt, und bei den meisten nach dieser Zeit ausgeführten
Neubauten ist ebendieselbe Methode angewandt worden. 1908 hatten 16
schwedische Hochöfen 6 Formen. 1910 wurde einer mit 5 Formen gebaut.

Die während der letzten Jahrzehnte gebauten Hochöfen haben eine Höhe von
16 bis 18 Metern.

Als in den 30er Jahren die Anwendung von Hochofengas als Heizgas für
W inderhitzer und Röstöfen begann, wurden die Gase entnommen durch eine
oder mehrere Öffnungen in der Ofenmauer, die 4 bis 5 Meter tief im Schachte
belegen waren (m in beigeg. Fig.). In den 60er Jahren wurde die Gasentnahme
in der Weise verbessert, dass man von dem obersten Teil des Schachtes, der
Gicht, aus einen 2’5 bis 3 Meter hohen Blechzylinder in den Schacht
hineinhängte, den sog. Gassammeizylinder, hinter welchem das Gas zu Öffnungen in

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