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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 2. Eisenerzeugung. Von J. A. Leffler

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0.")1

VI. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.

Was die Ausfuhr von Schweisseisen angeht, so gibt untenstehende
Tab. 64 darüber Aufschluss. Man dürfte sagen können, dass der
unvergleichlich grösste Teil des erzeugten Schweisseisens in Form von
Stangeneisen oder Rohschienen exportiert wird, aber auch zu einem kleinen Teil
in Form von Luppen.

Tab. 64. Ausfuhr von Schweisseisen.

Jährlich Stückluppen u. Robstangen, t Stangeneisen, t
1891—95 . . . 11616 168 563
1896—(»0 . . . 21 453 166 626
1901—05 . . . 21 740 172 680

1906—10 . . . 26 380 143 780

1911 ..... 27 600 129 200

1912 ..... 35 500 117 200

Einfuhr von Schweisseisen findet nicht statt.

Uber die verschiedenen Herstellungsmethoden für Schweisseisen sei

nachstehend ein kurzgefasster Bericht erstattet.

Die älteste näher bekannte Art, in einem Herd schmiedbares Eisen
(Schweisseisen) aus Roheisen zu bereiten, war die sog. deutsche Arbeit, die in Schweden
zu Beginn des 17. Jahrhunderts eingeführt wurde.

Diese Arbeit wurde in einem offenen, aus groben Roheisenplatten
zusammengesetzten Herde ausgeführt, in welchem das Roheisen mit Holzkohle geschmolzen
wurde. Nach dem Schmelzen wurde es mit groben Stangen vom Herdboden
aufgebrochen, um aufs neue geschmolzen zu werden, und diese Operation wurde
mitunter mehrere Male wiederholt. Beim Schmelzen oxydierten sich Silizium und
Kohlenstoff des Roheisens, und man erhielt eine sog. Luppe aus weichem,
schlackenhaltigem Eisen, das unter einem schweren Hammer zusammengehämmert
und danach in kleinere Stücke, Stückluppen, zerschlagen wurde. Um das Eisen
dichter und weniger schlaekenhaltig zu bekommen, wurden die Stückluppen in
demselben Herd wieder erhitzt (geschweisst), während neues Roheisen
eingeschmolzen wurde, und darauf zu Stangen ausgeschmiedet, die Stangeneisen
genannt wurden.

In einem deutschen Herde wurden 2 bis 3 t Stangeneisen pro Woche erzeugt
bei einem Kohlenverbrauch von mehr als 200 hl Holzkohle pro t. Der Abbrand
war 18 %.

Die Methode erfuhr allmählich Verbesserungen. So begann man in
Frankreich besondere Herde für das Schweissen der Stückluppen anzuwenden, die
Streckherde genannt wurden.

Diese so veränderte Arbeit wurde 1740 im Hüttendistrikt von Dannemora
unter dem Namen W’allonarbeit eingeführt und ist dort immer noch in Anwendung.
Der Wallonherd ist ebenso wie der deutsche offen, aber bedeutend kleiner.

Bei dieser Arbeit wird mit kaltem Wind erblasenes Roheisen gebraucht, das
in Sand in etwa 5 Meter lange »Gänse» mit halbrundem Querschnitt und einem
Gewicht von 800—1 000 kg gegossen wird. Die Gänse werden nach und nach
von hinten nach der Form zu in den Herd hineingeschoben und mit Holzkohle
bedeckt. Nach dem Einschmelzen wird in gewöhnlicher Weise aufgebrochen.
Die kleinen Luppen werden in Stückluppen zerschlagen und diese in
Streckherden geschweisst und darauf unter dem Hammer ausgestreckt.

Bei diesem Prozess nimmt der Phosphor- und der Schwefelgehalt des Eisens
in merklichem Grade ab.

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