- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 2. Textil- und Bekleidungsindustrie. Von G. Sellergren

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BAUMWOLLINDUSTRIE.

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der Bearbeitung der Kammwolle erhaltener Abfall, der mit anderer Wolle
gemischt wird. Die Einfuhr wollener Webwaren hat die Hälfte oder mehr von
dem Gesamtverbrauch des Landes an solchen Geweben betragen, während der
letzteren Jahre ist diese Einfuhr jedoch beträchtlich zurückgegangen.

Wie im Auslande ist auch in Schweden in letzterer Zeit eine ziemlich
bedeutende Industrie auf die Verwendung alter tcollener Gewebe als Rohmaterial,
entweder allein für sich oder gemischt mit Wolle oder Baumwolle, begründet
worden. Durch Zerreissen ungewalkter Gewebe, »Strickwolle» u. dgl. wird ein
besseres, langfaserigeres Material (»Shoddy») erhalten als aus gewalkten Geweben
(»Mungo»), welch letztere durch das Zerreissen mehr kurzfaserig wird. Indessen
werden auch aus solchem Material eine grosse Menge, oft von grossem
Arbeitsgeschick zeugender Fabrikate hergestellt, wie Decken und Schals, gröbere
Mantelstoffe sowie einfachere Kleiderstoffe.

In gewissen Teilen des Landes, beispielsweise im Härad Nordmark, Län
Värmland, wurde früher die Anfertigung von sog. »vadmal», d. h. gröberem Tuche,
als Hausgewerbe in ausgedehntem Masse betrieben. Das Gewebe wurde aus
reiner, schwedischer Wolle hergestellt, wobei von Wasserrädern getriebene
Stampfwerke zur Anwendung kamen. Noch heute hat sich dieses Hausgewerbe an
verschiedenen Stellen erhalten.

Baumwollindustrie.

Dieser Fabrikationszweig nimmt zwar bezüglich des Wertes der
Produktion einen sehr hervorragenden Platz unter den Textilgewerben
Schwedens ein, ist aber, was die Art der Produktion betrifft, hauptsächlich auf
die einfacheren Stoffe beschränkt nämlich leinwandartige Baumwollstoffe
und Köper (Twills), Bettdrell, Kleiderstoffe, Ginghams, Barchent,
Segeltuch und Baumwolldrell.

Die Gesamterzeugung in den Baumwollspinnereien wurde während der
zweiten Hälfte der 1860er Jahre auf 12*40 Mill. Kr jährlich, während der ersten
Hälfte der 1870er Jahre auf 14*39 Mill., während der zweiten Hälfte aber auf
nur 12*28 Mill. geschätzt. Auf diesem Umfange blieb dann die Fabrikation lange
stehn, um dann in letzterer Zeit einen gewaltigen Aufschwung zu nehmen,
nämlich von etwa 20 Mill. Kr im Jahre 1900 auf 30 Mill. im Jahre 1910.
Seitens der Webereien wird für die 1860er Jahre eine Jahresproduktion im
Werte von 4’gt Mill. Kr angegeben, für die 1870er Jahre 10"i2 Mill., ohne
Rückgang während der zweiten Hälfte des Zeitraums, für die 1880er Jahre 12*71
Mill. und für die erste Hälfte der 1890er Jahre 12*88 Mill. Auch hier hielt
sich also der Wert der Produktion ziemlich lange stationär, für das Jahr 1898
wird derselbe aber zu nicht weniger als 21*46 Mill. Kr angegeben, von welchem
Betrage er auf 32 Mill. Kr im Jahre 1911 angestiegen ist. Die Anzahl in der
Baumwollindustrie beschäftigter Arbeiter betrug im Jahre 1911 12 127, davon
5 580" in den Spinnereien und 6 547 in den Webereien. Die entsprechende
Ziffer für das Jahr 1898 war 11 413 mit einem Erzeugungswerte von 39 Mill.
Kr, demnach 3 420 Kr pro Arbeiter in diesem letzteren Jahre gegenüber 5 040
Kr pro Arbeiter im Jahre 1911. Es ergibt dies eine Zunahme der Produktion
pro Arbeiter um nahezu 50 %, ein Zeichen für die gesunde Entwicklung und
den wirtschaftlichen Betrieb dieses Industriezweiges.

Über die Einfuhr wird, was die Menge betrifft, in Tab. 88 Bericht erstattet.
Der Wert derselben wurde im Jahre 1911 für Baumwolle auf 24"05 Mill. Kr,
für Baumwollgarn auf 1*94 Mill., für Nähgarn auf 2*63 Mill. und für Webwaren
auf 11’36 Mill., insgesamt also auf 39*98 Mill. Kr, geschätzt. Die Baumwoll-

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