- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
530

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 11. Sonstige Industrien - Elektrochemische Industrie. Von V. Palmær

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

530

vii. industrie, handwerk und ii ausgewerbe.

Der Stickstoff zur Darstellung des Karbidstickstoffs wird am besten durch
fraktionierte Destillation von flüssiger Luft erhalten. Aus Kalziumzyanami d
können auch zahlreiche organische Verbindungen erhalten werden, wie Harnstoff,
Guanidinverbindungen usw. Aus Ammoniak lässt sich nunmehr ohne
Schwierigkeit Salpetersäure bezw. Ammoniumnitrat darstellen.

Die Erzeugung von Karbidstickstoff bei Alby belief sich im Jahre 1912 auf
5 300 Tonnen.

Bei der Filiale der Stockholmer Superphosphatfabrik, A.-G. in Månsbo
unweit Avesta an der Dalälv (vgl. unten unter Chlorat) wurde ungefähr
gleichzeitig mit der in Alby eine kleinere Karbidfabrik (ca. 650 PS) in Betrieb
gesetzt. Später wurden hier Versuchsarbeiten betreffs der Uberführung des
Karbids in Karbidstickstoff angestellt. Diese haben zu einer grossen Neuanlage
derselben Gesellschaft geführt, den Ljungawerken bei den nahezu 40 Meter
hohen Johannesbergs- und Hångstafällen in der Ljungan ca. 15 km unterhalb Alby
(siehe Art. Azetylen). Die ausnutzbare Kraft beträgt während des grösseren
Teiles des Jahres 18 000 elekt. PS. Da pro elektrische Pferdestärke und Jahr
ca. 1*5 Tonnen Karbid produziert werden, welche ca. 2 Tonnen 20 % igen
Karbidstickstoff ergeben, so erlaubt demnach diese Anlage eine sehr bedeutende
Produktion.

Vor der Entdeckung des Karbidstickstoffs wurde Karbid so gut wie
ausschliesslich zu Beleuchtungszwecken angewandt, indem es mit Wasser, wie
bekannt, Azetylen entwickelt. Diese Beleuchtungsart hat in Schweden nicht
an sonderlich vielen Plätzen Anwendung gefunden (z. B. in Strömstad, Enköping),
was u. a. darauf beruht, dass wir dank unseren Wasserfällen uns leicht mit
elektrischer Beleuchtung versorgen können; das für Beleuchtungszwecke
bestimmte Karbid ist daher in überwiegendem Grade Gegenstand der Ausfuhr,
hauptsächlich nach tropischen Ländern (1903 betrug der Verbrauch im Lande ca.
1 200 Tonnen). Andererseits hat die Beleuchtung mittelst Azetylens eine
erhöhte Verbreitung für gewisse Zwecke gefunden, so für Automobile und
Fahrräder und ferner auch für Leuchtbojen und Leuchttürme nach den von der
Aktiengesellschaft Gasakkumulator verwerteten Dalén’schen Erfindungen.
Weiterhin ist die Anwendung von Azetylensauerstoffgebläsen zum Schweissen und
Schneiden von Metallen sehr verbreitet. Durch die Darstellung von
Karbidstickstoff haben sich indessen die Aussichten für eine vermehrte Karbiderzeugung
wesentlich vergrössert. Es beruht dies auf der grossen Absatzmöglichkeit für
gebundenen Stickstoff für Düngungszwecke. Von Chilesalpeter mit 15’5 %
Stickstoff werden zurzeit ca. 2 000 000 Tonnen jährlich verbraucht, entsprechend
330 000 Tonnen gebundenem Stickstoff, und von Ammoniumsulfat mit 20 %
gebundenem Stickstoff ca. 500 000 Tonnen jährlich, entsprechend 100 000 Tonnen
gebundenem Stickstoff, d. h. insgesamt 430 000 Tonnen gebundener Stickstoff.

Salpetersäure. Die Methoden zur Darstellung von Salpetersäure bezw. Nitrat
durch Oxydation von Luftstickstoff bei hoher Temperatur im elektrischen Ofen
erfordern sehr billige Kraft und dürften aus diesem Grunde im allgemeinen nicht
beispielsweise mit der Karbidstickstoffdarstellung konkurrieren können, sofern
es nicht gelingt, eine billige Methode zu finden, um die bei der Fabrikation
direkt erhaltene verdünnte Salpetersäure zu konzentrieren. Wie bereits erwähnt,
kann man jedoch auch aus Karbidstickstoff Ammoniak und daraus Salpetersäure
erhalten. Eine kleinere Anlage zur Darstellung von Salpetersäure nach
Birke-land-Eydes Methode findet sich indessen bei den obenerwähnten Ljungawerken
der Stockholmer Superphosphatfabrik, A.-G.

Alkali und Chlorkalk. Die Elektrochemische Aktiengesellschaft
benutzt in ihrer Fabrik bei Bengtsfors in Dalsland 400 elektrische Pferdestärken
hauptsächlich zur [Elektrolyse von Alkalichloridlösungen mit Quecksilber als
Kathode. Hierbei wird eine Lösung von Kaliumhydrat (kaustischem Kali) oder

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:32 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/2/0542.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free