- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 12. Handwerk und Hausgewerbe. [Von A. Raphael] - Hausgewerbe. Von S. Odén

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560 vii. industrie, handwerk und ii ausgewerbe.

im eigentlichen Sinne ist auch, dass es seltener die ganze Zeit des
Ausübers in Anspruch nimmt, sondern vielmehr als Nebengewerbe,
gewöhnlich neben der Landwirtschaft, betrieben wird, sowie ferner, dass es sich
im allgemeinen auf ererbte, für die verschiedenen Orte charakteristische
Muster und Modelle gründet.

Es ist klar, dass heutzutage das Hausgewerbe keinen wesentlicheren
Teil der Produktion mehr bildet. Die Entstehung der Städte und der
Handwerksbetriebe, vor allem aber die verbesserten Verkehrsverhältnisse
der späteren Zeiten, die moderne Grossindustrie und der Handel sowie
auch die Neigung zu Abwechslung und zu Veränderungen in Hausgeräten,
Kleidung usw., die die vorerwähnten Erscheinungen ihrerseits auch
bei der Landbevölkerung hervorgerufen haben, und die das Hausgewerbe
weniger leicht befriedigen kann, sind Faktoren, die an den meisten Stellen
in Europa mehr oder weniger vollständig das Hausgewerbe ausgerottet
haben. sofern dasselbe nicht zur Hausindustrie mit ihrer oft gewissenlosen
Ausbeutung seitens des Arbeitgeber-Verlegers übergegangen ist.

Unter den wenigen Ländern, wo es dem Hausgewerbe gelungen ist, sich
noch in grösserem Umfange zu erhalten, nimmt Schweden unstreitig einen
der ersten Plätze ein. Die Ursache hierfür liegt wohl teilweise darin, dass
das schwedische Volk seit Menschengedenken, mit Arbeitslust und
Schönheitssinn begabt, es verstanden hat, vor allem auf dem Gebiet der Weberei
und der Holzarbeiten, Muster und Modelle von ausnehmender Schönheit und
Originalität zu schaffen, und dann mit zähem Konservatismus und
pietätvoll an der von den Vätern ererbten Arbeit und den Arbeitsmethoden
festgehalten hat. Die wichtigste Ursache für das Fortleben des
Hausgewerbes in Schweden ist jedoch wohl in der Lage und
Naturbeschaffenheit des Landes zu suchen. In dünnbevölkerten Gegenden mit wenig
entwickeltem Verkehrswesen ist es noch heutzutage für die Landbevölkerung
wirtschaftlich vorteilhaft, innerhalb gewisser Produklionszweige sich
seinen Bedarf selbst herzustellen, und in Bezirken mit magerem Ackerboden
oder einem der Landwirtschaft nicht sonderlich günstigen Klima bildet das
Hausgewerbe einen nicht zu verachtenden Nebenerwerbszweig. Wenn
während vier bis sieben von den zwölf Monaten des Jahres die Kälte und
das früh schwindende Tageslicht eine intensivere landwirtschaftliche
Arbeit wenigstens während des Nachmittags verhindern, gewährt das
Hausgewerbe. besonders wenn nicht Gelegenheit zu Forst- oder anderer
geeigneter Winterarbeit vorhanden ist. einen willkommen Zuschuss zu dem
knappen Arbeitsverdienst und bewahrt manchen vor dem Müssiggange.
Diese grosse wirtschaftliche und ethische Bedeutung des Hausgewerbes für
Schweden hat auch in letzter Zeit, wenn auch nicht in hinreichendem, so
doch in steigendem Masse Beachtung seitens Behörden und privater
Personen gefunden, und dies ist in allerhand Massnahmen zur Aufmunterung
und Förderung des Hausgewerbes zum Ausdruck gekommen.

Der Hausfleiss. Es liegt in der Natur der Sache, dass man innerhalb des
Hausfleisses in weit höherem Oradc als innerhalb des Hausgewerbes zu Erwerbs-

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