- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
549

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 12. Handwerk und Hausgewerbe. [Von A. Raphael] - Hausgewerbe. Von S. Odén

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

hausgewerbe.

549

zwecken die volkstümliche Kunst antrifft. Beim Hausfleiss hat ja der
Arbeiter an der von ihm verfertigten Ware das denkbar höchste Interesse, das
weit länger vorhält als die Zeit, die für die Herstellung in Anspruch genommen
wird, ein Interesse, das erst mit dem vollständigen Verbrauch des erzeugten
Gegenstandes erlischt. Ein wohlgelungenes Arbeitserzeugnis bringt dem Erzeuger
Ehre beim täglichen Gebrauch, wegen eines misslungenen hat er sich täglich
vor Angehörigen, Kameraden und Freunden zu schämen. Der Arbeiter bietet
daher nicht nur seine ganze technische Geschicklichkeit auf, sondern er bringt
auch in seiner Hände Werk seine künstlerischen Anlagen, sein Gefühl für
Schönheit und Harmonie zum Ausdruck.

Erzeugnisse dieses Interesses, dieser künstlerischen Anlagen sieht man u. a.
in dem reichhaltigen Dalaslöjd in seinen originellen Spitzenmustern, bunten
Geweben, lustig gemalten Wandtapeten und Schränken, in seinen stilvollen Stühlen
und sonstigen Hausgeräten, man spürt sie an den Truhen des reichen schonischen
Bauern, gefüllt mit farbenfrohen Geweben von »rödlakan», »krabbasnår»,
»dukagång», »munkabälte», »opphämta», »rosengång» und wie nun alle diese verschiedenen
Arten von Kunstgeweben heissen mögen, die übrigens beinahe überall im Lande
verbreitet gewesen sind, ausser in Schonen vor allem in Blekinge, Småland,
Västergötland, Bohuslän, Dalarne, Hälsingland und Jämtland. Auch im
Spitzenknüppeln in der Gegend um die Städte Motala, Vadstena und Skänninge herum
und mehrorts in Dalarne und Schonen, in dem Bindslöjd in Halland sowie in
dem abwechslungsreichen Lappslöjd aus Leder, Knochen, Holz und Horn sehen
wir Spuren dieser bäuerlichen Kunst. Man hat behauptet, dieser künstlerische
Bauernslöjd existiert kaum noch. Die Unrichtigkeit dieser Behauptung ergibt
sich indessen deutlich aus gegenwärtig im Gange befindlichen Erhebungen, die von
der von der Regierung im Jahre 1912 eingesetzten Hausgewerbekommission
angestellt worden sind. Zwar ist dieser Kunstslöjd ungeheuer zurückgegangen,
Tatsache ist aber, dass er noch heute besonders in Dalarne, Schonen und
Blekinge ausgeübt wird, sowie dass er mehrfach dank der Aufmunterung seitens
Landwirtschaftskammern und Hausgewerbevereinen während der letzten Jahre wieder
etwas zugenommen und nicht selten sich zu einem recht lohnenden
Verkaufs-slöjd entwickelt hat.

Aus denselben Erhebungen ergibt sich auch, dass der lediglich für
praktischen Gebrauch betriebene Hausfleiss noch eine recht wesentliche Rolle im Leben
der bäuerlichen Bevölkerung spielt. Von Landwirtschaftskammem und
Hausgewerbevereinen in den meisten Länen wird mitgeteilt, dass in einer Menge
bäuerlicher Heime für den Hausbedarf gesponnen und in noch mehr solchen
gewebt wird. Besonders ist dies der Fall in abgelegneren, von der Kultur
weniger berührten Landesteilen, wie in den Länen Norrbotten und Västerbotten,
wo noch heute das für die Familie erforderliche Lodenzeug und andere
Kleidungsstoffe, wie auch Leinwand und Strümpfe im Hause verfertigt werden. Das
Gleiche gilt für Gegenden, wo, wie in den Kirchspielen um den Siljan herum
in Dalarne, die alten Volkstrachten sich noch erhalten haben. In mehr
zentral belegenen Gebieten dagegen, besonders in der Nachbarschaft der grösseren
Städte, zieht das Bauernvolk Fabriksware der selbstverfertigten vor.

Die Zahlen der Produktion, die bisher der erwähnten Kommission mitgeteilt
worden sind, weisen darauf hin, dass der Wert der für den eigenen Bedarf
verfertigten Hausfleisserzeugnisse noch recht bedeutend ist. Allein für das Län
Malmöhus wird der Bruttowert der Hausfleisserzeugnisse während des Jahres
1911 auf 2 042 000 Kr und für das Län Kronoberg auf 330 000 Kr geschätzt.
Es liegt in der Natur der Sache, dass derartige Zahlen keineswegs Anspruch
auf volle Genauigkeit erheben können, sondern vielmehr als recht grobe
Schätzungen zu betrachten sind, die sicherlich zu niedrig ausgefallen sind.

Das Hausgewerbe zu Verkaufszwecken. Wenn der Hausfleiss sich auf

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:32 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/2/0561.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free