- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
552

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 12. Handwerk und Hausgewerbe. [Von A. Raphael] - Hausgewerbe. Von S. Odén

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vii. industrie, handwerk und hausgewerbe.

früher im Kirchspiel Lerbäck, Län Örebro, und im Kirchspiel Godegård, Län
Östergötland, betrieben, ist nun aber zu grossem Teil aufgegeben worden.
Sensen werden noch in den Länen Kristianstad und Kronoberg hergestellt;
Schlosserei und Gürtlerhandwerk waren früher im Kirchspiel Loshult, Län Kristianstad,
und im Kirchspiel Hallaryd, Län Kronoberg, üblich. Steigbügel und sonstige
zur Monticrung gehörige Schmiedearbeiten wurden bis vor etwa zehn Jahren von
hierher an die Armee geliefert. Der Vertrieb geschieht nun zum grössten Teil
durch am Orte ansässige Kaufleute.

Mit der Hand betriebene Herstellung von Stahldrahtgeflecht und Müllergaze
kommt noch im Kirchspiel Gnosjö im Län Jönköping vor, die dort früher
verbreitete hausgewerbliche Anfertigung von Haarnadeln, Haken und Ösen, Börsen
u. dgl. wird aber nunmehr nur von wenigen älteren Personen ausgeübt.

Die Anfertigung von Fischgeräten ist überall in den Küstengegenden heimisch.

Die Herstellung von Schnhzeug als reines Hausgewerbe ist im ganzen Län
Örebro sehr bedeutend gewesen, besonders im Kirchspiel Kumla, wird nun aber
mehr und mehr als Fabrikarbeit oder Hausindustrie betrieben. — Lappenstiefel
aus Renntierfell und Schneeschuhe zum Verkauf werden in den nördlichsten
Länen verfertigt, gleichwie auch Felldecken, Horn- und Knochenarbeiten. Das
Kirchspiel Malung im Län Kopparberg ist die Heimat eines in grossem
Massstabe betriebenen Lederslöjds.

Auch ausserhalb dieser Slöjdzentren werden Hausgewerbe noch heutzutage hier
und da im ganzen Lande von Personen betrieben, die auf Bestellung arbeiten
oder selbst ihre Erzeugnisse auf Jahr- und Wochenmärkten verkaufen. Uber
ganz Schweden hin gibt es Weberinnen, Korbmacher, Tischler und
»Kleinslöjd-verfertiger», die meistens neben der Landwirtschaft ihren Slöjd als Nebengewerbe
ausüben. Da sie aber gewöhnlich nicht selbst recht genau wissen, wieviel
sie jährlich verkaufen, und noch weniger, wieviel sie an ihrer Arbeit verdienen,
müssen Ziffern hierüber stets mit einer gewissen Vorsicht aufgenommen werden,
auch deshalb, weil die Grenze zwischen reinem Hausgewerbe einerseits und
Handwerk und Hausindustrie andererseits oft fliessend ist. Auf Grund angestellter
Lokaluntersuchungen hat man den Verkaufswert für während des Jahres 1911
verkaufte hausgewerbliche Erzeugnisse im Liin Jönköping auf 680 000 Kr, im
Län Kristianstad auf 790 000 Kr, im Län Malmöhus auf 453 000 Kr, im
Län Kopparberg auf 1 190 000 Kr und im ganzen Reiche auf einen Betrag
zwischen 11 und 15 Mill. Kr geschätzt.

Die hausgewerbliche Bewegung. Sicher ist, dass die Erzeugung
hausgewerblicher Arbeiten besonders zum Verkauf nach einer langen Zeit des
Rückgangs in den letzteren Jahren wieder recht bedeutend zugenommen hat, und
das dank der modernen hausgewerblichen Bewegung, die sich die Aufgabe
gestellt hat, die alte Arbeitslust des Volkes wicderzuerwecken, die
Arbeitsgeschicklichkeit zu entwickeln und auf der Grundlage ererbter Traditionen einen
verjüngten Slöjd als Einnahmequelle für die breiteren Schichten aufzubauen. Die
Bewegung ging, kann man sagen, von der Stiftung des Nordischen Museums
aus. Durch den Verein Freunde der Handarbeit, Jacob und Tliora Kulle u. a.
wurden viele schöne Gewebemuster und Proben alter Technik gerettet, und vor
allem der im Jahre 1899 gestiftete Verein für schwedisches Hausgewerbe brachte
es dahin, dass die Erzeugnisse des künstlerischen Hausfleisses wieder zu einer
Handelsware gemacht wurden. Die Landwirtschaftskammern, die seit ihrem
ersten Hervortreten auch die Förderung des Hausgewerbes auf ihrem Programm
hatten, begannen, unterstützt durch erhöhte Staatszuschüsse, eine intensivere
Arbeit auf diesem Gebiet. Durch das Zusammenwirken von
Landwirtschaftskammern und Hausgewerbevereinen, die nunmehr in den meisten Länen bestehen,
sowie von Privatpersonen sind innerhalb der Bezirke der einzelnen
Landwirtschaftskammern feste Hausgewerbeschulen und Wanderslöjdkurse eingerichtet wor-

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