- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 12. Handwerk und Hausgewerbe. [Von A. Raphael] - Hausgewerbe. Von S. Odén - 13. Kunsthandwerk und Kunstindustrie. Von E. G. Folcker

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kunstiiandwerk und kunstindustrie.

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den, die der bäuerlichen Bevölkerung Gelegenheit geben, kostenfrei oder gegen
eine geringe Abgabe sich Kenntnisse in hausgewerblichen Arbeiten, und zwar
besonders in der für den Ort charakteristischen, zu erwerben; alte Muster sind
kopiert, neue auf Grund der alten entworfen worden, und für den Absatz der
hausgewcrblichen Erzeugnisse hat man durch Errichtung besonderer
Slöjdverkaufs-läden gesorgt. Viel aber bleibt noch zu tun übrig, ehe das Hausgewerbe aufs
neue den ihm gebührenden Platz eingenommen haben wird, nicht im Wettbewerb
mit Industrie und Handwerk, sondern neben diesen Produktionsformen als
Ergänzung derselben und als ein wichtiger ethischer und wirtschaftlicher Faktor
im Lieben des Volkes.

13. KUNSTHANDWERK UND KUNSTINDUSTRIE.

Das Kunsthandwerk und die Kunstindustrie kann in Schweden auf eine
tiber vierzigjährige, in steter Entwicklung befindliche Blütezeit
zurückblicken. Nach einem fast halben Jahrhundert des tiefsten künstlerischen
Verfalls erging von England aus, wo die grosse Weltausstellung 1851
diesen Verfall in einer geradezu abschreckenden Gestalt blosslegte, der
erste Weckruf auf diesem Gebiete. Die Reaktion, die unter dem Einflüsse
von Künstlern und künstlerisch interessierten Privatpersonen hier begann,
gab sich am deutlichsten und bedeutungsvollsten durch die Errichtung
des South Kensington-Museums und der damit verbundenen
Kunstgewerbeschulen zu erkennen. Von hier griff die Bewegung auf andere Länder
über: überall wurden Kunstgewerbemuseen und kunstgewerbliche
Schulen errichtet.

In Schweden nahm diese Bewegung eine Form an, die sich in ganz
wesentlicher Weise von der in anderen Ländern unterscheidet, und die
verursacht hat, dass das schwedische Kunsthandwerk, besonders in einem
seiner Zweige, schon früher als das anderer Länder eine hohe und
ungewöhnliche Blüte erreicht hat.

In Schweden wurde nämlich zuerst die weibliche Handarbeit, die
Kunstweberei und Kunststickerei, der Gegenstand einer Reformierung in
künstlerischer Richtung. Der 1874 von Sophie Adlersparre, Hanna Winge und
Molly Rohtlieb gegründete Verein Handarbetets vänner (Freunde der
Handarbeit) setzte die Veredelung der schwedischen Textilkunst in
künstlerischer und vaterländischer Richtung auf sein Programm. In erster
Reihe wurden die reichen Schätze bäuerlicher Gewebe, besonders in
Schonen, zwecks Nachbildung und Entwicklung studiert. Beim Sammeln
dieser alten Gewebe hatte der Verein in dem für die Sache warm
interessierten Maler Jakob Kulle eine wertvolle und kundige Hilfe. Zu
dieser Zeit gründete auch Artur Hazelius seine reichen Sammlungen von
bäuerlichen Geweben.

Von dieser ersten Zeit an, wo die Arbeit hauptsächlich auf die Verwertung
und Bearbeitung der alten bäuerlichen Muster gerichtet war, ist die Tätigkeit

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