- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
703

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - X. Verkehrsmittel - 5. Telegraphenwesen. Von E. Halling

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DAS STAATLICHE FERNSPRECHWESEN.

703

5. DAS TELEGRAPHENWESEN.

Der erste optische Telgraphe in Schweden wurde im Jahre 1794
errichtet. Im Herbst des genannten Jahres wurde nämlich zwischen
Stockholm und dem ungefähr 10 km von dort entfernten königlichen Schloss
Drottningholm ein optischer Telegraph versucht, der von dem späteren
Präsidenten A. N. Edelcrantz konstruiert worden war.

Dieser fast gleichzeitig mit dem Chappes in Frankreich angelegte, aber nach
einer selbständigen Methode ausgeführte Telegraph erwies sich als so
zweckmässig, dass neue Telegraphenlinien während der nächsten Jahre von Stockholm
nach verschiedenen wichtigen Punkten bei der Einfahrt nach der Hauptstadt,
sowie auch an mehreren Stellen der West- und Südküste des Reiches angelegt
wurden. Die fraglichen Anlagen, die zum Teil durch das Bedürfnis eines
raschen und sicheren Signaldienstes während der Kriege 1808 und 1809
hervorgerufen worden waren, gerieten indessen nach Beendigung des Krieges in Verfall.
Erst im Jahre 1836 beschloss die Regierung, sie wieder instandzusetzen: ein
Telegraphenkorps, dem Chef des Topographischen Korps unterstellt, wurde
errichtet und erhielt im Jahre 1838 ein Reglement.

Die folgende Entwicklung der optischen Telegrapheneinrichtung war indessen
von ziemlich kurzer Dauer infolge der Entdeckung des unvergleichlich grösseren
Vermögens der Elektrizität, rasch und sicher Mitteilungen auf weitere Abstände
zu übermitteln. Nach der Einführung des elektrischen Telegraphen wurden nach
und nach die optischen Telegraphenstationen abgeschafft; die letzten wurden 1881
eingezogen.

Der erste elektrische Leitungstelegraph in Schweden wurde im Jahre
1853 zwischen Stockholm und Uppsala unter Oberaufsicht des
Generalmajors Carl Akrell, der später der erste Chef der Telegraphenverwaltung
wurde, angelegt, und in den beiden folgenden Jahren wurden Leitungen
von Uppsala über Västerås, Örebro und Vänersborg nach Gotenburg, von
Stockholm längs der Küste nach Malmö und von Malmö nach Gotenburg
gelegt. Schon im Jahre 1854 wurde Schweden durch eine
Unterwasserleitung durch den Öresund mit dem Auslande in telegraphische
Verbindung gesetzt.

Eine festere Organisation erhielt das schwedische Telegraphenwesen
1856 durch die Errichtung der Kgl. Telegraphenverwaltung, der nicht
nur der elektrische, sondern auch der optische Telegraph unterstellt wurde.
Von Zeit zu Zeit wurden mehr oder minder eingreifende Veränderungen
an dieser Organisation vorgenommen, bedingt teils durch den — besonders
nach den Portoermässigungen 1889 und 1907 — gesteigerten
Telegrammverkehr, teils und zwar hauptsächlich durch die grossartige Entwicklung
des Telephonwesens während des letzten Jahrzehnts des 19. und des ersten
Jahrzehnts des gegenwärtigen Jahrhunderts.

Das Liniennetz des Telegraphenamts umfasste Ende des Jahres 1912 29 497
km Linien und Kabel mit sowohl Telegraphen- als Fernsprechleitungen. Die Länge
der Telegraphenleitungen betrug 32 467 km; ausserdem wurden 4 488 km
Fernsprechleitungen zu gleichzeitigem Telephonieren und Telegraphieren verwendet. Längs den

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