- Project Runeberg -  Der Kantianismus in Schweden /
259

(1901) [MARC] Author: Allen Vannérus
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Der Kantianismus in Schweden, von Allen Vannérus in Stockholm - II. Über den Kantianismus in Schweden

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Der Kantianismus in Schweden. 259
zustellen, hat zwei aufgeklärte Beurteiler unter deu ausgezeich-
netsten zeitgenössischen Philosophen Deutschlands gefunden. Der
weitberühmte Herr Plattner hat es in eine neue und sehr ver-
besserte Auflage seiner „Philosophischen Aphorismen“ zur Unter-
suchung aufgenommen; und ohne erwähnt zu sein, ist es auch in
den „Morgenstunden oder Vorlesungen über das Dasein Gottes“
des unlängst verstorbenen Juden Moses Mendelssohn besprochen“.
Nicht lange danach wurden sowohl in Upsala als auch in Lund
über die Kantsche Philosophie Vorlesungen gehalten, an ersterer
Stelle von Professor Daniel Boethius, an letzterer von Professor
Mattheus Fremling1). Die Zeit für das eigentliche Eindringen
des Kantianismus in Schweden ist jedoch die zwischen 1794—98,
in der es zu heissen Kontroversen zwischen den Anhängern und
Gegnern der neuen Philosophie kam. Unter den ersteren ist
ausser D. Boethius das junge Kraftgenie Benjamin Höijer vor-
zugsweise zu erwähnen; als Widersacher traten P. N. Christier-
nin (Professor in Upsala), J. Gottmark, C. G. af Leopold, der
berühmte Dichter und Bildungsförderer, sowie der eben genannte
Fremling auf. Unter den Gegnern des Kantianismus befanden
sich natürlicherweise auch die Theologen, unter ihnen besonders
der Religionslehrer des Königs Gustav IV. Adolf, der Bischof
J. G. Flodin.
Es mag hier kurz berichtet werden, wie dieser Streit ver-
lief, in dem der vorher an den Universitäten herrschende Lockia-
nismus weichen musste und die Richtung innerhalb der schwedi-
schen Philosophie, die diese als „rationalen Idealismus“ zu be-
zeichnen pflegt, ihre Weihe erhielt.
Nachdem Boethius durch seine Vorlesungen an der Universi-
tät Upsala die Aufmerksamkeit auf Kant gerichtet hatte, gab er
1794 ein Büchlein heraus mit dem Titel: Stycken til befräm-
jande af rätta begrep orn Philosophien, dess ändamäl
och närvarande tilständ (Stücke zur Beförderung richtiger
Begriffe über die Philosophie, ihren Zweck und jetzigen Zu-
stand). Es enthält fünf kleine Abhandlungen, von denen nur
eiue von Boethius selbst verfasst ist. Von den übrigen kommt
zunächst der Aufsatz hier in Betracht, der die Frage behandelt:
Verdient die Kantsche Philosophie eine allgemeinere Aufmerksam-
i) Siehe Weibull, M. und Tegner, E„ Lunds universitets historia,
Bd. 2, S. 268.
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