- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Von Norwegen ins Karische Meer

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Unglücklicherweise aber ergießt sich der Jenissei ins Eismeer, wo
alle Schiffahrt mit dem Eise zu rechnen hat.

Ließe sich trotzdem eine regelmäßige, sichere Fahrt zwischen
der Jenisseimündung und Europa einrichten, so daß die große Produktion
in Zukunft auf diesem Wege versandt werden könnte, so
wäre dies selbstverständlich für die künftige Entwicklung des ganzen
mittleren Sibiriens von größter Bedeutung. Daher beschäftigt
man sich dort sehr mit allem, was dieses Ziel fördern kann. Und
ohne daß wir es ahnten — ich wenigstens hatte davon keine Kenntnis
— war in Sibirien die Aufmerksamkeit vieler auf unsere Fahrt
und ihr Ergebnis gerichtet.

Wir waren unser vier. Als erster sei der Direktor der
Sibirischen Gesellschaft genannt, Jonas Lied, der die Fahrt
veranlaßt hatte. Er war ein Dreißiger, hatte sich einige Jahre
in Rußland und Sibirien aufgehalten, die dortigen Verhältnisse
studiert und mit offenem Blick für die außerordentlichen Möglichkeiten,
die dieses große Zukunftsland bietet, eine Gesellschaft mit
norwegischem, englischem, russischem und sibirischem Kapital
gegründet. In alles, was die Schiffahrt auf dem Jenissei anging,
hatte er sich gründlich eingearbeitet und unsere Fahrt mit großer
Einsicht und Sorgfalt geplant und vorbereitet.

Dann waren noch wir drei anderen da, die wir die Fahrt als
geladene Gäste mitmachen sollten.

Der eine war Stephan Wassiliewitsch Wostrotin,
Goldminenbesitzer aus Jenisseisk, ehemaliger Bürgermeister dieser
Stadt und jetzt Mitglied der Duma für das Gouvernement
Jenisseisk; er war der einzige Vertreter eines Landes, das wohl
eine Million Einwohner zählt. Ein beneidenswertes Land! Wenn
sich unser Storting nach demselben Verhältnis zusammensetzen
ließe, hätten wir nur 2¼ Abgeordnete — mit denen es sich gewiß
bedeutend leichter auskommen ließe als mit den hundertdreiundzwanzig,
die wir jetzt haben!

Eine bessere Gesellschaft als Wostrotin konnte man auf einer
sibirischen Reise gar nicht haben. Durch das Karische Meer war
er im Jahre 1894 auf seiner Hochzeitsreise gekommen und den
Jenissei hatte er mehrmals auf- und abwärts befahren. Er
kannte sein Land und kannte die Million Einwohner in- und auswendig
und war wie ein lebendes Konversations-Lexikon für alles,

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