- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
18

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Von Norwegen ins Karische Meer

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Himmel vor uns ist dunkel, und wieder haben wir etwas Dünung
von Norden her. Es hat den Anschein, als ob wir nur offenes
Meer vor uns hätten.

Gegen Mitternacht — wir waren etwa 40 Seemeilen von dem
Karischen Tor entfernt — wurde wieder Eis vor uns gemeldet.
Doch auch dies war nur ein Streifen kleiner Eisstücke; nach
ungefähr einstündiger langsamer Fahrt hatten wir ihn hinter uns und
waren wieder in der weiten offenen See, ohne daß wir Eis in
irgendwelcher Richtung sehen konnten.

Vor uns ist die Luft hell. Das ist verdächtig: aber es ist wohl
nur klarer Himmel unter den Wolken dort im Osten. Der Eislotse
Johansen droben auf der Kommandobrücke war sehr beleidigt,
weil ich es nicht für unmöglich hielt, daß dies am Horizont
Eisblink sein könne. — Je weiter ostwärts es geht, desto mehr
klärt es sich auf. Wir fahren also doch in die helle Stelle mit
klarem Himmel hinein.

11. August. Schöne Nacht, blauer Himmel, offene See und
fast gar kein Wind. Die Sonne beginnt den Nordhimmel zu vergolden;
bald steigt sie in ihrer vollen Pracht über dem Meeresrand
auf.

Die See vor uns ist so blau und so groß, daß wir um 3 Uhr
morgens den Kurs fast in Nordnordost verändern, weil wir hoffen,
so gerade nördlich um die Weiße Insel (Bjelij Ostrow) herumgehen
zu können; im festen Glauben hieran legte ich mich schlafen.

Gegen 6 Uhr wachte ich davon auf, daß die Maschine die
Geschwindigkeit mäßigte. Also wieder Eis! Im Norden hatten sie
schon lange Eis gesehen, jetzt zeigte es sich auch vor uns. Sie
glaubten, es sei nur ein Streifen zerstreuten Eises, und wollten
hindurchgehen. Es herrschte schwacher Nebel.

Immer weiter ging es hinein ins Eis. Als ich um 9 Uhr
droben auf der Brücke stand, dehnte es sich auf allen Seiten aus;
aber es war merkwürdig morsch und meist kleines Brucheis, das
in ein paar Tagen schon ganz zerschmolzen sein mußte. Östlich
und nördlich wurde das Eis dichter, und es schien nicht rätlich, in
dieser Richtung weiter vorzugehen. Es war sicherer, wieder in das
offene Fahrwasser zurückzukehren. Allerdings mußte dem Himmel
nach zu urteilen nach Osten offenes Fahrwasser im Eis sein, denn
die Luft war in dieser Richtung bläulich und nicht weiß. Aber

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