- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Durchs Eis nach Norden

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Eis sehr schmutzig, Hügel und Ränder sind stark abgeschmolzen;
wahrscheinlich hat es schon zwei Sommer hier gelegen; es ist
schon so verwittert, daß Teiche und Löcher entstanden sind und
Risse kreuz und quer hindurchlaufen. Der erfse starke Wind muß
alle diese Klumpen auseinandertreiben. Einige Hügel sind so hoch,
daß sie wahrscheinlich mit ihrem Fuß den Grund erreichen und
dadurch die Scholle festhalten. Aber ganz fest liegt sie doch nicht,
denn an der Ankerkette können wir sehen, daß unser Schiff durch
das Eis ein paar Meter rückwärts geschoben wurde.

Wer nicht an Polareis gewöhnt ist, mag sich wundern, wodurch
es schmutzig werden kann. Ich selbst habe alte Eismeerfahrer
behaupten hüren, solch unsauberes Eis stamme aus Flüssen oder
vom Lande, wo Schlamm hinaufgespült oder Staub hinaufgeweht
worden sei. Dem ist aber nicht so. Alles Eis, wo es sich auch bilden
mag, selbst mitten im Polarmeer, erhält im Laufe der Zeit, je nach
dem Grade des Schmelzprozesses, auf der Oberfläche einen Überzug
aus braungrauem Schmutz. Fallender Schnee führt stets feinen
Staub aus der Luft mit, und wenn er schmilzt, bleibt dieser Staub
als sehr feine graue Schicht auf der Oberfläche liegen. Daher ist
alter, schon abgeschmolzener Schnee fast nie ganz weiß. Eine stärkere
Einwirkung auf die Färbung haben aber der Schlamm und die
Organismen, die in dem gefrierenden Seewasser eingeschlossen
bleiben und die das Eis bisweilen ganz braun färben können. Obendrein
enthält in einem Meere wie im Karischen, besonders nördlich
vom Ob und Jenissei, das Seewasser eine Menge Schlamm aus
den Flüssen, der ebenfalls im Eise einfriert.

Wenn durch die direkte Wärmestrahlung der Luft das Eis an
der Oberfläche schmilzt, was im Sommer überall im Eismeer
geschieht, so schwindet eine Eisschicht nach der andern, das
Schmelzwasser fließt ab, aber Schlamm und Organismen bleiben auf der
Oberfläche liegen, und je dicker die schmelzende Eisschicht war, um so
schmutziger die Spur, die sie hinterläßt. Es ist also ziemlich leicht,
altes Eis von jungem zu unterscheiden. Natürlich kommt es sehr
darauf an, wo das Eis entstanden ist. Bildet es sich vor der
Mündung eines Flusses wie des Ob, wo das Wasser braun von
Flußschlamm ist, so braucht nicht viel davon zu schmelzen, damit die
Oberfläche schmutzig wird, während Seewasser aus verhältnismäßig
reinen Gegenden schon stark abschmelzen muß, ehe sich seine Farbe

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