- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
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(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Durchs Eis nach Norden

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eine Seemeile breit war, steuerten nun längs des Landes nordwärts
und loteten unablässig. Die Tiefe blieb bei 6 und 5½ Faden.

Als der Eislotse nach seinem Mittagsschläfchen auf Deck gekommen
war und sah, daß wir die Anker gelichtet hatten, um auf
das Land zuzusteuern, war er erzürnt und erklärte dem Kapitän, daß
er die Verantwortung für diesen Kurs ablehne, denn das Eis könne
uns leicht zum Stranden bringen. Die übrigen aber waren sehr
vergnügt, daß wir endlich unter Land offenes Wasser entdeckt hatten.
Während der letzten Tage war die Laune der Leute nicht gerade
glänzend gewesen. Das ewige Eis und die dauernde Unsicherheit
hatten der Mannschaft den guten Mut etwas verdorben; nur
wenige von ihnen hatten früher schon Eisschollen gesehen.
Besonders der Maschinist war höchst mißtrauisch. Das Vorderende des
Schiffs leckte wie ein Sieb; vermutlich ist eine der Platten am Bug
undicht geworden, und der Bodentank Nr. 2 zieht auch schon
Wasser; wahrscheinlich hat sich bei den zahlreichen Erschütterungen,
die wir bei den Schollen aushalten mußten, ein Nagel gelockert.

Jetzt aber ist wieder neues Leben in die Leute gekommen, und
es wird mit Lust gearbeitet. Als wir die letzten Schollen hinter uns
hatten und in die Landrinne hineinglitten, standen alle Mann
an der Reeling und betrachteten das Land und die Wasserfläche,
deren kleine Wellen munter an uns vorbeitanzten. Die Augen
glänzten vor Vergnügen, denn jetzt war es ja sicher, daß wir den
Jenissei doch noch erreichen würden, und aus der Tonne meldete
Johansen, nordwärts sei offenes Wasser so weit er sehen könne.

Im übrigen ist der Anblick des Landes sehr eintönig: immer
dieselben grauen und graubraunen Sandhänge wie weiter im
Süden, mit etwas dünnem Gras auf der Höhe.

Nachts 11 Uhr hatten wir endlich die Bake auf der Nordwestspitze
von Jamal in Ost zu Süd und waren etwa 3½ Seemeilen
von ihr entfernt. Jetzt war nicht mehr daran zu zweifeln, daß wir
in offenem Wasser nördlich um die Weiße Insel herumkommen
wurden.

22. August. Vorsicht ist geboten, denn die See ist nicht sehr
tief. Um 2 Uhr morgens, als wir ungefähr vor der Malyginstraße,
etwas nördlich vom 73. Breitengrad waren, ergaben die Lotungen
plötzlich nur 4 Faden Tiefe, nachdem wir kurz vorher 8 und 10 Faden
gehabt hatten. Wir mußten fast eine Stunde lang weiter ins Meer

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