- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
68

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Fiinftes Kapitel.
68
etwa 3000 Kilometer lange Strecke cmsmacht. Auch im Siiden
miissen sic friiher grohe Verbreituug gehabt haben, denn noch gibt
es an dm Nebenfliissm des lenissei, dem Kan und der Mana, auf
der Nordseite des Sajcmgebirges, einm einsamen kleinen Samo
jedmftamm, die sogencmnten Kamassinzen oder Kamassinm: sic
sprechen samojedisch.
Woher diese weitverbreiteten Samojeden urspriinglich ge
kommen sind, wissm mir, menn wir ehrlich sein wollen, nicht. Mcmche
Hypothesm dariiber diirften ebmso zuverlassig sein wie die des ge
lehrten Monches, der Castren ein Manuskript einhcmdigte, worin
er klar und deutlich nuchwies, die Samojedm ftammten von den
Israelitten ab, weil sic die zehn Gebote lennten. Gewohnlich nimmt
man an, dah sic ein Voll bildetm und, in mehrere Stamme geteilt,
urspriinglich im Altai oder im Sajcmgebirge wohnten. Chinesische
Geschichtschreiber erwahnen im 7. lahrhunderl ein Volk nåmens
Dubo, das im Altai auf den Hochebmen zum Teil ostlich vom See
Kossogol sah. Die Dubo trieben weder Viehzucht noch Ackerbau,
sondern waren Fischer und Jager. Auch zwei andere, ihnen ver
wcmdte Stamme werden gencmnt. An den Fiihen trugen sic Holz
pferde (d. h. Ski) uud unter den Armen hatten sic Stiitzm (Schnee
schuhstocke), bei jedem Schwung lamm sic wohl hundert Schritte
vorwcirts. In der Nacht beschciftigtm sic sich mit Spitzbiibereim
und Rcmb.
Or. Wilhelm Radloff hat gewih mit Recht behcmvtet, dah jene
Dubovoller nichts anderes sind als die spater, im 17. lahrhundert,
in der Geschichte Sibiriens hciufig erwcihntm Tubiner, die, wie die
beiden ihnen verwcmdtm Voller der Mcttorm und Kamassinzen, sehr
triegerisch warm und der russischen Herrschaft lange Widerftcmd
leisteten, bevor sic sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts endlich
unterwarfen und lasal (Tribnt) zcchltm. Ime drei Stamme miissen
Waldsamojeden gewesen sein, die hauptsåchlich von der Jagd lebten:
daher waren sic auch auhergewohnlich geschickte Vogmschiitzm. Jetzt
sind sic, mit Ausncchme einiger weniger Kamassinzen, gcinzlich ver
schwunden und zu Tiirkm oder Tcttarm gewordm.
Wann die Samojeden aus ihrer urspriinglichm Heimal nach
Norden auswcmderlm, wissen wir nicht. Mun hat jedoch ange
nommen, dah diese Auswcmderung mit der unaufhorlichen Veun
ruhigung zusammmhing, die eintrat, als sich die Hiong-nu und

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