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Siebentes Kapitel.
108
und einem wunderlichen furchtsamen Gesicht, ein richtiger Gnom mit
einem eigentiimlich zwergenhaften Lacheln. Es mar ein munderlicher
Anblick, diesen Knirps an der Tiiitreppe mit dem grohen, traftigen
Wostrotin, der das Gegenteil eines Kobolds mar, reden zu sehm.
Wir wurden in das Haus eingeladen, wo es hell, hiibsch und
freundlich war: Peter der Grohe hing als Oldruck an der Wand:
neven Heiligenbildern und Photographien russischer Geistlicher fanden
sich bunte Lithographien stark delolletierter Pariser Damen, deren
iippigeViisten auch noch die letzte schmale Hulle zu sprengen drohten.
Das Mcinnchen mochte ungefahr 50 Jahre zahlen, wahrend
seine nette Frau etwa 42 alt war. Sic hatten zcchlreiche
Kinder, von einem zweiundzwanzigjcihrigen verheirateten Sohne an
bis zu einem kleinen Baby, das die Frau auf dem Schoh hatte
und zu dem sic bald noch eines zu erwarten hatte.
Der Mann war hier geboren und noch nie nach Turuchcmsk
gekommen. Die Frau stammte ebenfalls aus der Nachbarschaft,
etwa sechzig Kilometer von hier.
Im Nebenhaus wohnte ein alterer Mann mit seiner Familie,
aber dort herrschte geråde Typhus. Eine Person war schon ge
storben, und die meisten im Hause lagen krank. Dem Manne selvei
ging es schlecht, er hatte startes Fieber und war schauderhaft heiser:
aber das hinderte ihn nicht, zu unserer Vegriihung hercmszutommen,
und eifrig ptauderte er mit Wostrotin iiber seine Angelegenheiten
und seine Steuern, die viel zu hoch seien.
Just in diesem Haus hatte die Mcmnschaft Brot besteltt. Es
wurde auch abgehott, aber es war uns bei den Typhusfcillen im
Hause so unheimlich, dah die Mcmnschaft den ganzen Vorrar ins
Wasser warf, ohne auch nur einen Vissen davon zu verzehren.
Sieben bis acht Kilometer weit oberhalb von Kascmstoje be
findet sich auf 69° 48^ nordlicher Breite auf der Ostseite des Flusses
bei Lutovaja Protota ein guter Hafen. Er liegt, vor dem Winde
geschiitzt, an der innent Seite einer Sandbank und einiger Insetn
und bietet den hier so seltenen Vorteil, dah er bis dicht ans Ufer
tief ist. Das einzige ltbel ist, dah er einen etwas seichten Eingang
hat: aber dieser liehe sich ausbaggern, wenn das auch bei dem Eis,
das wahrend des Eisganges im Friihling den Grund aufwiihll,
seine Schwierigteiten hat. Wenn der Eingang vertieft wird, konnte
dieser Hafen grohen Schiffen dienen, und es ware denkbar, dah
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