- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
136

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VIII. Von Dudinka zur Kureika

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Achtes Kapitel.
136
vor der Einwcmderung der Germanen, in Skandinavien gelebt hat
und moglicherweise auch iiber grohe Teile Europas verbreitet ge
wefen ist. Ja, er geht fo weit, ihnen Verwcmdtfchaft mit den Hit
titern, den Pelasgern und andern Volkern der Urzeit in Siideuropa
und den Mittelmeerlcindern nachzusagen.
Wenn dem fo ware, dann muhten diefe lenissei-Ostjaken mehr
als gewohnliche Aufmerlsamleit beanfpruchen. Aber selbst wenn
Hnvothesen wie diese auf schwacher Grundlage ruhen, fo find doch
diese lenissei-Ostjalen sicher ein hochft interessantes Volt, das ver
dient, nciher erforscht zu werden, als bis jetzt geschehen ist. Be
sonders schon deshalb, weil sic in schnellem Aussterben begnffen zu
sein scheinen und ihre Gesamtzcchl jetzt nur noch 700—900 Kopfe
betragen durfte, jedenfalls die Zahl 1000 nicht erreicht.
Dr. Radloff betont in seinem interesscmten Buche „Aus Si
birien", das ich auf die Reise mitgenommen habe, dah das jenissei
oftjatische Voll, die lenisseier, wie er sic nach Klaproth nennt,
ehemals grohe Verbreitung nach Siiden hin gehccht und im Altai
und aus der Nordseite des Altai- und des Sajcmgebirges gewohnt
haben muhten. Er findet z. V. im Quellgebiet des Tomflusses, dah
Dreiviertel der Fluhnamen jenissei-ostjalisch sind: dies laht sich nur
dadurch erllciren, dah dort ein Voll gewohnt hat, das die Sprache
der lenisfei-Ostjålen oder eine ihr verwcmdte gefprochen hat.
Radloff meint, es fei dasfelbe Volt gewesen, das nach chine
sischen Geschichtsschreibern im 7. lahrhundert n. Chr. geråde in
dieser Gegend wohnte und das Vila oder Gelotschi hieh. Er ist
sogar der Ansicht, dah die Kirgisen, die von den Chinesen bis ins
9. lahrhundert Hatas, spciter auch Kcm-luen oder Ki-lo und (im
13. lahrhundert) Ki-li-li-sse (d. h. Kirgisen) genannt wurden, ur
spriinglich ebenfalls ein jenem Urvolt verwandter Stamm mit ver
wandter Sprache seien: alle diese Voller werden von den Chinesen
als urspriinglich blcmciugig und blondhaarig beschrieben.
Die Kirgisen haben erst sparer die turlisch-tatarische Sprache
angenommen und werden jetzt zu den Tataren gerechnet. Durch
Kreuzung mit benachbarten Stammen konnen jene Voller spater
mehr oder weniger dunkel und schwarzhaarig geworden sein.
Vor einigen lahren hat der finnische Sprachforscher G. I.
Ramstedt auf Grund der Aufzeichnnngen Castrens iiber die Sprache
der leniffei-Ostjaten anschetnend wichtige Grunde dafiir vorgebracht.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibirzuk/0186.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free