- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
146

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IX. Das Troizkij-Kloster und weiter südwärts

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146 Neuntes Kapitel.
gierung wiedererbeutet, und ein Teil davon soll sogar den Weg in
die Kasse zuruckgefunden haben.
Man konnte sich die Moglichleit solcher kriegerischer Ereignisfe
gar nicht denken, wenn man in diesem friedlichen Bureau stand und
mit diesem netten Mann sprach. der uns aufs liebenswuidigste ein
lud, mit ihm und seiner Gattin ein Glas Tee zu trinken: der Tee
werde bald bereitstehen.
Inzwischen besuchten wir die Klofterlirche. An der Kirchentur
empfing uns der Pope oder richtiger der Abt des Klosters. Er
sah sehr heilig aus, hatte schone blaue Augen, eine geråde Nase
und einen hubschgeschnittenen Mund: ein vollkommener Chriftus
kovf, mit geteiltem Vart und langen, iiber die Schultern herab
wallenden Locken: aber Vart und Huar waren schwarz.
Er fuhrte uns durch die grohen, hellen Rciume der Kirche.
Hier liegt der heilige Wassilij Mcmgaseislij begraben. Der Sarg
stand in dem erften grohen Raume, den wir beim Hereinkommen
betraten. Wassilij war ein Mann aus dem Gouvernement laroslaw
in Ruhland, der nach Mcmgaseja am Tas gekommen war, dort
wohnte und im 17. lahrhundert auch dort begraben wurde. Vald
nachdem die eingeborenen luraken im Jahre 1662 den Ort erodert
und verbrannt hatten, trciumte, wie mir erzahlt wurde, der Monch
Tichon im Kloster in lenisseisk eines Nachts, er musse nach Mcm
gaseja mcmdern und die Gebeine des Heiligen holen. Er fuhrte
sic hierher und hier wurde das Kloster gebaut. Es mag bald nach
1662 gewesen sein.
Wassilij Mcmgaseislij. so berichtet die Legende, war in der
Glcmzzeit des Orres Mcmgaseja bet einem der reichften Kaufleute
als Ladendiener cmgestellt. Da er ein frommer, trener und
rechtschaffener Mensch war, iibergab ihm der Kaufmann die
Aufsicht iiber sein gesamtes Eigentum. Als sich Wassilij um die
leit der Friihmesse in dem Hause seines Herm befcmd, wider
fuhr ihm das Ungliick, dah D!iebe in den Laden einbrachen und
einen grohen Teil der Waren mitnahmen. Der Kaufmann hatte
Wassilij wegen Veteiligung an dem Verbrechen in Verdacht und
iiberlieferte ihn dem Woiwoden. damit dieser ihn zum Gestcind
nis bringe. Der liingling wurde auf die Folier gespannt: da
ihm aber lein falsches leugnis abzuvressen war, versetzte ihm
der erbitterte Kaufmann einen so heftigen Schlag auf den Kopf, dah

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