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Das Troizkij-Kloster und weiter siidwarts. 153
Sand feitt er in den Wiisten das Hervorftehende ab und fullt die
Vertiefungen aus: aber karm es hier solche Verhattnisse gegeben
haben? Es ist unmoglich zu beurteilen, wenn man keine Unter
suchungen an Land gemacht hat. Ob es an dem niedrigen West
ufer des Flusses auch cmstehendes Gestein gab, wage ich nicht zu
behaupten: es sah nicht dcmach aus.
Die Stromung war reihend, so dah wir mit dem Motorboot
laum vorwartslamen, so langsam, dah zwei Ruderboole, die hinter
uns dreinfuhren, uns meist Gesellschaft leisten konnten, weil ihnen
die Gegenstromung in den kleinen Vuchten vorwcirts half.
Wir begegneten einem Voot voller Menschen: es trieb mit
der Stromung abwcirts. Gemcichlich zuriickgelehnt und die Verne
quer iiber das Voot cmsgestreckt, las ein Mann im Liegen den
andern, die hinter ihm sahen, laut die Jeitung vor. Ein Mann
ruderte, und einer sah im Achter am Stener. Als sic an uns vor
iiberlamen, hielt der Ruderer an, und alle begafften uns, mit Aus
ncchme des Lesenden, der nur den Kopf hob, ihn mit einem Vlick
nach unserer Seite drehte und sich dann wieder zurechtlegte, um
weiter zu lesen. Was fiir spcmnende Leltiire mag das gewesen sein!
Es seien politische Verbcmnte, meinten einige von uns, wahrscheinlich
auf dem Weg nach dem ncichften Dorf. Worcm sic das sahen, weih
ich nicht: vielleicht darcm, dah einer von ihnen lesen konnte und die
andern ihm mit solchem Interesse zuhorten.
Um 9 Uhr war es schon ganz dunlel, und wir muhten Anker
werfen. Eine steife Brise wehte, und es rih und zerrte am Talel
werk. Vor uns nach dem Lande zu leuchtete am Waldrcmd droben
auf der Uferboschung der Schein eines Feuers zwischen den Stam
men in die pechfinstere Nacht hinaus. Dort maren wohl Tele
graphenarbeiter, die in einem Jett wohnten und sich vor der lelt
tiir ein Feuer cmgeziindet hatten.
Welch seltsame Anziehungslraft hat solch ein heller Schein
drauhen im Walde! Ich sah hier auf Deck und schcmte zu ihm
hiniiber: aber die Brise frischte auf und peitschte das Wasser gegen
die Seite unseres kleinen Schiffes, dah es auf diesem gewaltigen
Fluhe, der sich durch das unendliche, flache Waldland nordwarts
windet, immermehr ins Schcmleln genet. Das abgeschlossene ein
tonige Leben an Vord in so engen Rciumen macht recht ungeduldig.
Wahrend ich hier sitze, packt mich auf einmal die Sehnsucht, die Ge
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