- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
178

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - X. Von Werchne-Inbazkoje nach Sumarokowo

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178 Zehntes Kapitel.
Wahrend wir uns mit dem Manne, der mit getreuzten Beinen
am Feuer sein Friihstiick verzehrte, unterhiellen, Horten wir im
Innent eines unmittelbar daneben liegenden Vootes eine Mcinner
stimme unablassig ein monotones Lied fingen. Als Wostrotin ins
Voot guctte und fragte, ob er betrunten sei, erwiderte er, er sei durch
aus nicht betrunten,- er singe bloh, weil er sich das so cmgewohnt
habe. Er tam sofort aus dem Voot heraus, setzte iich ans
Feuer, zundele seine Pfeife an und war wirllich ganz niichtern. Vald
lamen mehrere, eine ganze Versammlung, aus den andern Vooten
und einem in der Ncihe ftehenden Jett, zehn oder zwiilf Manner,
cmherdem zwei Weiber und einige Kinder aus dem einen Voot.
Unter den Mcinnern waren viele gule Typen, die meisten dunkel und,
von wenigen Ausncchmen abgesehen, vollig bartlos, aber es maren
meist junge Leute, wahrend die Vcirtigen altere Manner waren. Es
ist bezeichnend, dah immer nur Manner rauchend, gaffend und
schwatzend umherschlendern, ohne irgend etwas zu tun, wahrend die
Frauen zuerst mit der Vereitung des Friihstiicks ihre Arbeit hatten
und dann die Voote reisefertig machten. Vei uns sind es wohl
hauptsåchlich die Damen, die in dem Nufe stehen, die Jett mit
Plaudern zu verdringen.
Wir wcmdten uns jetzt nach einer andern Stelle weiter siidwarts
am Strande, wo ebenfalls viele Voole lagen. Auch hier sahen die
lenissei-Ostjalen auf dem Sand um die Teelessel herum zwischen
den Russen, die mit ihren Netzen beschaftigt waren, um zum Fischen
hinauszufahren, und verzehrten ihr Friihstiick. Es herrschte Leben
und Vewegung. In den Vooten drauhen waren hauptsåchlich
Frauen eifrig bei der Arbeit, um alles zur Abreise zu rusten. Der
Nebel hatte cmgefcmgen, sich zu verziehen, und iiber den Dunsten
war klarer Sonnenschein. In einem Jette sah eine Menge Frauen
und Mcinner beim Essen, und in einer Hcingewiege lag ein vollstcin
dig nackter Sciugling.
Die Eingeborenen erzcihlten uns, es sei ein wirklicher Schamcme
bei ihnen. Als wir ihn zu sehen wiinschten, wurde er sofort aus einem
der Voote gerufen und von einem jiingeren Manne an der Hand zu
uns gefiihrt, denn er war blind. Ja, er sei Schamcme, sagte er, aber
er brauche leit, um sich zu einer Veschworung zurechtzumachen, iiber
dies musse er dazu ein eigenes Jett haben. Da das Werter schon
ziemlich klar geworden war, konnten wir nicht so lange bleiben, wir

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