Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XI. Von Sumarokowo nach Jenisseisk
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198 Elftes Kapitel.
Vormittags verweilten wir turze Jett in Cholmogorowo, um
fiir die Mannschaft das Brot zu beschaffen, das in Nasimomo nicht
aufzutreiben war: wir belamen auch Stor und frischen Kaviar.
Dann legte neben uns ein Voot mit Wassermelonen aus dem Minus
sinsler Distrikt an — ein Zeichen, dah wir jetzt fruchtbareren
Gegenden im Siiden entgegenfcchren.
Der Stor wurde aus einem schwimmenden Fischbassin heraus
geholt, worin die Fische oft tagelang lebend aufbewcchrt werden.
Es sind grohe Holzkasten mit Lochern, wie wir sic auch in Nor
wegen haben,- sic sind im Fluh vercmlert. Ein Mann ncchm mit
einem grohen Haken bald diesen, bald jenen Fisch hercms, bescch
ihn und warf ihn, wenn er ihn nicht haben wollte, wieder hinein,
ohne sich um die grohen Locher zu tummern, die er mit dem Halen
geftochen hatte. Hiermit fuhr er solunge fort, bis er die richtige
Grohe fand. Dann wurden die Store mit Schwcmz und Kopf zu
sammengebunden und zum Wcigen an Land getragen: hierauf lamen
sic an Bord, wo sic auf das Deck gelegt wurden,- sic lebten noch am
ncichsten Tag. Es sind geduldige Tiere, und sic werden wie tote
Fische behandelt. Viel Leben scheint übrigens auch dann nicht in
ihnen zu sein, wenn sic im Flusse schwimmen: aber das bihchen
Leben, iiber das sic verfiigen, ist zcih und halt lange vor. Wostrotin
erzcihlt, man schicke von lenifseisl oft Store an die Freunde, so
gar nach Minussinsl. Man stopfe ihnen feuchtes Moos oder nasse
Sagespcinne in die Kiemenhohlungen, und dann lebten die Fische noch
fast acht Tage. Dann gleichen sic den Haien des Eismeers, die ich
sogar, wenn sic ausgsnommen waren, noch tagelang lebendig auf
dem Eis habe liegen sehen.
Seltsam, was dieser Fisch alles liefert! luerst den Kaviar,
dann das Fleisch, das, frisch und eingesalzen und gedorrt, als grohe
Delikatesse gitt. Der Fisch hat viel gelbes Fett, und ein gedorrter
Stdr ist fetter als der feiteste gerciucherte Lachs. Ferner noch der
Riickenstrcmg, der sich roh esfen laht, aber auch gedorrt wird: man
fchneidet ihn in kleine Stiicke wie grohe Vraupen und verwendet
ihn zu Fischluchen, mit Fisch in der Mitte und Vrotteig rings
herum, einem Nationalgericht, das uns in Sumarokowo vorgesetzt
wurde: diese grohen Graupen, die beim Kochen aufquellen und
dicken Sagotornern gleichen, schmecken ganz vortrefflich.
An Vord ging es mit dem Jurechtmachen all der neven Fische
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