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Von Sumarokowo nach lenisseisk. 199
sehr gefchciftig zu. Die Tiere wurden aufgeschnitten, ausgenommen,
gewaschen, zerteilt und dann eingesalzen, soweit sic nicht frisch ge
gessen werden sollien. Dcmeben hatten die Leute jetzt eine recht
uncmgenehme Arbeit. Alle im Norden von Dudinka bei Lewinsti
Pesot getauften Sjelde waren verfault und muhten weggeworfen
werden. Der Kapitcin hatte sie zum Einsalzen erworben, verstand
sich aber nicht aus die Vehcmdlung der Fische, und als die Sjelde
zu verderben cmfingen, vertaufte er sic alle an die Mannschaft,
die sic gern nahmen und sic von neuem einsalzten. Doch jetzt waren
sic gcinzlich verdorben. Sic wurden zwar gewaschen und einzeln
untersucht, aber das Ende vom Liede war, dah der grohte Teil
iiber Vord geworfen wurde, denn die Sjelde waren selbst fiir die
Leute ungeniehbar. Velcmntlich lieben die Nussen den Fisch nicht sehr
gesalzen, und ihre gesalzenen Fische schmecken daher gewohnlich mehr
oder weniger sauer und find ganz gewih alles eher denn gesund.
Der Slorbul, der unter ihnen fo oft vortommt, durfte zum grohen
Teil von diefen fchlecht gesalzenen Fischen herriihren. —
Das Herbstwetter ist wieder verschwunden, es herrscht schoner
Sonnenfchein und milde Luft. Ich lcmn beim Schreiben auf Deck
sitzen, wahrend das Fluhufer in feiner goldenen Pracht an mir vor
beigleitet. Das ist wcchrlich nicht das lalle Sibirien, das ich aus
Viichern tenne, und dabei find wir doch schon iiber Mitte September
hinaus.
Wir fuhren noch bis spcit abends, um am nachsten Tag mog
lichst friih in lenisfeisl anzulommen. Der Himmel ist mit dunllen
Wollen bedeckt, aber der Mond steht dcchinter, wir konnen die Ober
flciche des Flusfes vor uns noch erkennen und den Weg finden,
wahrend der Wald auf beiden Setten als fchwarze Wcmd steht.
Unfer guter Lotfe war gencm fo erpicht aufs Weiterlommen
wie wir. Es war fchon gegen V2II Uhr. als wir schliehlich
Anker werfen muhten: bis lenisseisk fehlten uns nur noch wenig
iiber 60 Kilometer, und selbst wenn die Stromung stark ist, konnen
wir doch iiberzeugt sein, dah wir morgen fpciteftens gegen Abend
die Stadt erreichen.
21. September. In der Morgendcimmerung fuhren wir
gegen die Stromung weiter. Das Land war flach. aber
auf der Ostfeite des Flusfes fcchen wir landeinwcirts Hohenrucken.
Endlich naherten wir uns der grohen Stadt, und gegen 1 Uhr
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