- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
202

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XII. Von Jenisseisk nach Krasnojarsk

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202 Zwolftes Kapitel.
dort Auf ihn zu warten. damit mir zusammen mit dem EXprehzug
nach Wladimostok und von dort nach dem Amurgebiet fahren
konnten. Diese vier Tage Vorsprung waren mir gar nicht uncm
genehm. Nur hatten wir uns nicht so zu beeilen brauchen, um recht
zeitig hier einzutreffen: aber da wir einmal hier waren, war alles
gut. —
Wie genofsen wir den Nachmittag und den Abend in der ge
miitlichen Hciuslichleit bei diesen freundlichen Menschen, und wie
gut sorgten die liebenswurdige Wirtin und ihre prachtigen Tochter
fiir uns! Welch ein Vehagen, sich in den hohen, hellen luftigen
Zimmern wieder ganz ausrecken zu konnen. In dem gastfreien
Hause schien den ganzen Tag getafelt zu werden: in der grohen
Halle stand ein langer, stets gedectter Tisch, und die Freunde des
Hanses tamen und gingen und setzten sich ganz nach Velieben, um
ein Glas Tee zu nehmen oder irgend etwas zu speifen.
lenisfeist liegt in einer flachen Ebene auf dem linken lenissei
ufer: in der Umgegend sieht man hauptsåchlich Wiesen und menig
Wald. Es ist eine alte Stadt, die aber dennoch den Eindruck macht,
als sei sie neugebaut: das liegt wohl hauptsåchlich an den niedrigen
Holzhciusern, den bretten Gassen und dem flachen Lande. Wenn ich
die prachtvollen Kirchen und einige andere grohe Gebciude aus
nehme, sieht die Stadt im Grunde nicht anders aus als ein grohes
Dorf wie die bisher gesehenen: meist niedrige, viereckige Holzhciuser,
teils mit zwei Stockwerlen, teils einftockig, mit denselben flachen
viereckigen Holzdachern, denselben Fenftern, denselben eingezciunten
Hofen und denselben grohen Eingcmgstoren. Und dann diese bretten
Strahen: hier ist Ncmm genug, der Vaugrund kostet nichts, wes
halb soll man da nicht hiibsch weit auseincmder bleiben und die
Gassen gerciumiger machen, um bequemer dann zu fahren. Kost
spielige Pflasterung lennt man nicht, meist fahrt man auf dem
Boden, wie er vor der Erbauung der Stadt war, nur hat man
darauf etwas Schotter aufgeschiittet. Der Strahenschmutz war
ebenso dick und die Wagengleise ebenso tief wie in den Dorfern,
nur gab es weniger Diinger. An den Hausern vorbei fiihrten
Bretter fiir Fuhgcinger: iibrigens ist das Wandern in diesen Strahen
an nafsen Tågen eine beschwerliche Arbeit, wenn man gegen
Schmutz nicht vollig gleichgiiltig ist. Daher ziehen die Leute das
Fahren vor.

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