Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XII. Von Jenisseisk nach Krasnojarsk
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Zwolftes Kapitel.
216
Menschen, und dann gewcchrten wir eine Ehrenpforte mit russischen
und norwegischen Fahnen, und dunkle Gestalten bewegten sich,Fackeln
schwingend. vor den Holzftohen hin und her.
Es war geråde, als habe sich der Wagen in dem dichten Men
schenschwarm, der sich unter brausenden Hurrarufen um uns drcingte,
festgefcchren und sei zum Stillftehen gebracht worden. Wir muhten
aussteigen und wurden vom Viiigermeifter, vom Prasidenten der
Geographischen Gesellschaft, von einem Abgescmdten des Gouver
neurs, der verreift war, usw. in Empfcmg genommen. Es gad Reden,
Hurrarufen und Jubel, wahrend der Regen heradstromte,- hell
leuchteten die Holzftohe und die Fackeln. Kurz, das Ganze war
recht phcmtastisch. Seit 3 Uhr hatten all diese Menschen und gewih
noch viele andere im Regen dagestcmden und uns erwartet. Das
war uncmgenehm, aber unsere Schuld war es nicht.
Nun wurden Wostrotin und ich in einen leichten Wagen mit
zwei schonen schwarzen Pferden gesetzt, wahrend Loris-Melilow in
einem andern Wagen untergebracht wurde, und im Trad ging es
den Hiigel hinab der Stadt zu, durch eleltrisch erleuchtete Strahen
nach dem prachtvollen Hause des Kaufmcmns Peter Gadalow, der
uns mit seiner Gattin, seiner Tochter und seinem Sohne aufs
herzlichste empfing. Vei ihm sollte ich wohnen. —
So hatten wir denn das Icmgersehnte liel, Krasnojarsk, er
reicht, und zwar auf den Tag gencm, am 25. September, was man
gut getroffen nennen karm, wenn man bedenlt, wieviele tcmsend
Kilometer wir seit unsrer Abreise aus Kristiania hatten zuriicklegen
miissen, und auf wie verschiedene Weise das geschehen war. Jetzt
hatte ich noch drei Tage zur Verfugung, bevor ich mit Ingenieur
Wourtzel ostwcirts weiterreiste: aber die gaftfreie Stadt hatte es
sich in den Kopf gesetzt, diese Tage nicht ungeniitzt verftreichen zu
lassen. Ein so grohes Ereignis" wie unsere Anlunft muhte ge
feiert werden, ja, man wunschte sogar, dah ich einen Vortrag iiber
unsere Reise halten solle, was ich auch versprach.
Nun muhte ich mich zunåchst einigermahen in Ordnung bringen:
vor allem war es herrlich, erst einmal Schmutz und Reiseftaub ab
zuwaschen, sich umzulleiden und dann mit den beiden Kameraden
von der Lcmdstrahe cm einem festlich gedeckten Tisch bei meinen
neven Wirten, die gar nicht wuhten, was sic uns alles zuliebe tun
sollien, Platz zu nehmen. In solchen Augenblicken fråge ich mich
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