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Von lenisseisk nach Krasnojarsk. 217
oft: Hat das Leben wohl hellere Lichtpunlte als den der Anlunft,
sei es im Zelt aus dem Schneetreiben, in der Hutre mit flackerndem
Herdfeuer aus dem Nebel und Regen des HochgeVirgs oder in
einem Palast wie hier nach dem langen Riitteln auf der Landstrahe?
26. September. Mein erstes war die Herstellung der zum
Vortrag notigen Lichtbilder. Die meiften meiner Negative hatte
ich an Vord des „Correct" und auf dem „Omul" entwickelt, wo
das Vadezimmer in eine Dunlellammer fiir mich und Wostrotin
verwandelt worden war. Einer der Konservatoren des Krasnojarsker
Museums übernahm es, nach den von mir cmsgesuchten Negativen
Lichtbilder cmzufertigen: er machte seine Sache vortrefflich. Dann
muhte ich am Vormittag ein Geschaft mit photographischen Artileln
aufspiiren, wo ich mir die zu meinen Apparaten notigen Films
und Platten fiir die Weiterreise besorgen konnte: der grohte Teil
meines Vorrats war schon cmfgebraucht. Das lieh sich mit Wostro
tins Hilfe ebenfalls leicht erledigen. Dann handelte es sich noch
darum, eine Vank zu finden und dort Geld zu erheben — und
schliehlich solgte die notwendige Ergcinzung meiner Garderobe, die
nach so langer Reise nicht mehr in bestem lustcmd war.
Hierauf ncchm mich Wostrotin auf eine Rundfcchrt mit und
zeigte mir die Sehenswiiidigletten der Stadt. Wir sahen den Dom
der Geburt Christi, der sich mit seinen hohen Tiirmen und den
vergoldeten Kuppeln prachtvoll cmsnimmt und von allen Seilen
hoch iiber die Stadt hervorragt. Die Krasnojarsker Goldminen
besitzer begannen 1843 mit dem Van der Kirche, aber 1849 stiirzten
die Gewolbe ein: der reiche Goldminenbesitzer Schtschegoliow baute
fie wieder auf und lieh fiir iiber eine Million Mark innen verzieren.
Wenn in Sibirien ein Reicher fich um fem Vaterland verdient machen
will, laht er eine Kirche bauen. Wir befuchten auch den Stadtparl,
der als grohter in ganz Sibirien gitt. Es war jetzt Herbst, und die
Vlumen waren verbliiht, aber es gab dort Nadelbciume, Virken
und andere Laubbciume, und man konnte fich fehr gut vorstellen,
dah es hier im Sommer, wenn alles in voller Blitte stand, be
zaubernd sein muhte. Die Stadt hat breite, schnurgerade Strahen.
In den Hauptftrahen findet man einige gemcmerte Hauser, aber
die meiften find aus Holz.
Krafnojarsl liegt hiibsch am linken lenisfeiufer in einer Ebene.
die auf beiden Seilen hohe Verge umgeben. In Westen erheben
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