Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIII. Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens
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Dreizehntes Kapitel.
Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens.
/As mag vielen seltsam erscheinen, dah ein ackerbautreibendes Land
wie Ruhland Sibirien mit seinen fast unerschopflichen Reich
tiimern und mit endlosen Strecken fruchtbaren Bodens 300 Jahre
hindurch befessen hat, ohne mehr darcms zu machen. Sehen mir von
den in neuerer Jett erlcmgten Lcmdstrecken in Zentralasien ab, so
laht sich die Vollsmenge Sibiriens und der ostasiatischen Provinzen
wohl auf ungefahr elf Millionen vercmschlagen. Mit andern
Worten. das unermehliche Sibirien hat eine Vevollerung, die die
diinnbevolkerte Skandinavische Halbinsel nur um etwa drei Millionen
übertrifft, obgleich grohe Strecken, besonders im siidlichen Sibirien,
viel bessere Lebensbedingungen bielen als der grohte Teil Skcmdi
naviens.
Ein russischer Schriftsteller, der iiber Sibirien und seine grohen
Aussichten und Nctturreichtumer schreibt, sagt, dah die traurige Ge
schichte dieses Landes gewissermahen die Ansicht auslcindischer
Forscher über Ruhland bestatige,- Ruhland verstehe zmar neue
Lander zu erobern, lonne sie aber nicht lolonisieren, die Russen
hatten keine Anlage zu andauernder, zciher und zielbewuhter Kultur
arbeit. Diese Vehauptung mag anzuzweifeln sein: dah aber Ruh
land eine merlwiirdige Fcchigleit besitzt, sich auszudehnen, muh zu
gegeben werden. Sein rciumliches Wachstum von der Griindung
des russischen Jarenreiches in Moslau um 1500 bis auf unsere
Zeit hat. mit Ausncchme des Vritischen Reiches, lein Gegenstiick in
der Weltgeschichte. In dieser ganzen Jett ist das Russenreich durch
schnittlich tciglich um 142. jahrlich um 52000 Quadratlilometer ge
wachsen, also alle sechs Jahre um ein Gebiet, wie das Konigreich
Norwegen. bis es seine jetzige Grohe von 22600000 Quadratlilo
metern erreicht hat. Aber mit dem Wachstum der Vollszcchl in den
eroberten Provinzen ist es bis jetzt nur langsam gegcmgen. In
Nansen, Sibirien. 15
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