- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
247

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIV. Von Irkutsk nach Wladiwostok

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Von Irkutsk nach Wladiwostok. 247
dieses Einsinken ging im Lcmf der Jahre durch Verwerfungen vor
fich, wie sic bei Erdbeben bestandig vorkommen. und noch scheinen
die Umgebungen des Sees nicht zur Ruhe gekommen zu sein, denn
es treten hier hciufig kleine Erdbeben auf. Die Einsenlung muh zum
Teil sehr alt sein, aber das Einsinken hat sicher bis in die neuere
Zeit gedauert. Die Gebirge rings um den See bestehen teilweife
aus Eruptivgesteinen verschiedenen Alters, Syeniten. Porphyren
usw., stellenweise auch aus Basalten. Ferner findet man dort tri
stallinische Schiefer und Gneise, auch sedimentcire Gefteine aus dem
Silur, Devon, Jura und dem Tertiar.
Da, wo sich der grohe Selengafluh in den See ergieht, durch
auert diesen ein Unterwasserriicken, den der Fluhschlamm im Laus der
Zeiten gebildet haben mag. Auch hat die Selenga weit in den See
hinein ein grohes Detta gebildet. Dieser Unterwasserriicken teitt
das Seebecken in zwei grohe Vertiefungen, das grohere, tiefere im
nordoftlichen Teil, das kleinere im siidwestlichen, der ztoar auch tief
ist und bis 1447 Meter hinabreicht, wahrend die Wassertiefe iiber
dem Sattel nur 532 Meter betragt. Die Rinne oder das Tal.
worin die Angara aus dem Vailal heraustritt. ist leme natiirliche
Fortsetzung der Vertiefung des Sees. sic muh vielmehr so entstcm
den sein: das Wasser, das jene grohe Mulde in der Erdrinde cm
gefiillt hat, floh allmahlich dort iiber. wo der Rand des Seebeckens
am niedrigften war, und dieses abfliehende Wasser hat sich allmah
lich eine immer tiefere Rinne gegraben. Sieht man die Miindung
der Angara von der entgegengesetzten Seite des Sees aus, dann
erscheint sic fast wie eine in den Vergtamm geschnittene Scharte.
Der See hat eine eigentiimliche Tierwelt. Auf den Inseln nisten
Motven und Reiher in Mengen, ja auch Scharben (pttalacrocni-ax
cai-bo). Er hat sogar eine eigene Robbenart (?ttooa baical6NBiB).
die urspriinglich die Ringelrobbe (pttoca Kizpicla) gewesen sein
wird, die aus dem Eismeer durch den lenissei und die Angara in
den See gelcmgte und sich dort nach und nach so veranderte, dah sic
jetzt eine eigene Art bildet. Die Vurjaten. die sic „Njerp" nennen,
fangen sic hauptsåchlich im Friihling auf dem Eis, indem sic sic
unter dem Schutz eines auf einem kleinen Schlitten befestigten Segels
beschleichen. Mertwurdigerweise machen es die Eskimos fast ebenso,
wenn sic auf dem Eis der gronlcmdifchen Fjorde den Ringelrobben
nachftellen.

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