- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
248

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIV. Von Irkutsk nach Wladiwostok

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248 Vierzehntes Kapitel.
Der Vailal und die in ihn miindenden Fliisfe haben viele Fifche.
Man betreibt hier eine eigene Storfischerei, da auch dieser Fisch im
See levt und in die Flusse, besonders in die Selenga. hincmfgeht. Auch
mehrere Arten der Lachsfcmtilie werden gefangen. Die wichtigften sind
der Omul und die Asche (Itt^malluB ?allaBii dalene.) oder auf rus
sisch Charius, was dasselbe Wort wie Harr, der normegische Nåme
der Nsche, zu sein scheint. Der Fischreichtum des Sees mag
erstaunlich sein, meil das cmherordentlich klare Wasser eigentlich
nicht aus ein iippiges Plcmftonleben schliehen laht. Eine seltsame,
dem Vailal eigentiimliche Tierform ist der ungefahr 27 Jentimeter
lange Tiefmasserfisch Golomjcmta (llac)M6pttoi-u8 daicalenBiB), den
man nur in iiber 600 Meter Tiefe findet. Die von russischen Erpe
ditionen gesammelten Krebstiere des Vaitalsees hat Professor
Ossicm Sars beschrieben. Eie sind dadurch merkmiirdig. dah sie im
Unterschied zu den meiften andern Vinnenseen einen grohen Artreich
tum aufmeisen: die Arten sind dem Vailal eigentiimiich, ja es sind
sogar ganze Galtungen ihm eigen, vor allem die vielen seltsamen
Flohtrebse. Diese zcchlreichen Formen miissen sich im See selbst ent
wickelt haben: auch dies meist auf das hohe Atter des Sees hin,
denn die Entwicklung so vieler lokalen Arten, ja sogar gcmzer Gal
tungen von Krebstieren, ganz abgesehen von den Fisch- und Sciuge
tierarten, muh lange Zeit in Anspruch genommen haben.
Die Ufer des Sees steigen meist ziemlich steil aus dem Wasser
auf und sind nur wenig bewohnt. Feste Ansiedlungen in groherem
Umfange gibt es nur an der Selengamiindung, und zwar in dem
grohen Delta dieses Flusses, und einige am Ufer oberhalb des
Deltas und auf der Insel Olchon, cmherdem am Eudwestende bei
Kultul. Viele Steilen des Seeufers werden von den Eingeborenen
aberglaubisch betrachtet und sind Gegenstcmd ihrer Verehrung. Da
her stammt auch wohl ihre Vezeichnung des Vailal als eines hei
ligen Sees. —
Unaufhaltsam sausten wir den ganzen Tag am Siidufer dieses
grohen Sees hin, durch Tunnels und Schluchten, um Lcmdspitzen
herum und an Tcilern voriiber, mit immer mechselnder schoner Aus
sicht. Plotzlich fuhren wir an grohen Strecken niedergebrcmnter
Walder vorbei, die mit ihren schwarzen, kahlen und verlohlten
Stammen einen trostlosen Eindruck machten. Doch was liegt hier
darcm? Der Wald hat nirgends einen Wert. Meist scheint er hier

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Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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