- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
251

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Von Irkutsk nach Wladiwostok. 251
Kiefern, was auf magern Scmdboden schliehen laht: es sind teine
grohen Vciume, und sic stehen auch nicht dicht. Das ewig gefrorene
Erdreich zwingt sogar die Wurzeln der Kiefern, sich oberflachlich
wagerecht nach allen Seilen auszubreiten. Daher haben die Vaume
teine Widerftandskraft gegen den Wind, und da sic cmherdem so
wenig dicht stehen, karm der Sturm sic gut packen, und er wirft oft
grohe Strecken dieser Walder meder: dabei ragen die gesvreizten
Wurzeln meist ebenso hoch wie die Vaume selbst in die Luft empor.
Der Voden ist diirr, es gibt wenig Niederschlcige, und auf dem
magern Kies liegt nur eine dunne Humusschicht. Da der Untergrund
gefroren ist, so ergeben sich in dieser Gegend nicht geråde gute Vor
bedingungen fiir die Landwirtschaft. Man sieht hier auch teine be
bauten Felder: selbst die Eingeborenen finden hier leme EXtstenz.
Die Lcmdschaft, die wir jetzt durchreisen, bietet daher wenig Ab
wechslung,- die Verge sind niedrige. wellenformige und einformige
Riicken, die nur dunner niedriger Wald bedeckt.
Iwischen den Stationen Eachcmdo und lablonomaja fiihrt die
Vahn in 1090 Meter Hohe. etwa 600 Meter iiber dem Vuikalsee.
iiber eine Vertiefung im hochsten Kamm des lablonnoigebirges:
es ist der hochste Punkt der ganzen sibirischen und transbaikalischen
Vahn. Wir befinden uns hier auf einer Wasserscheide,- auf der
einen Seite der Chilolfluh, der sich in die Selenga und mit ihr
in den Vailal ergieht, toorauf sein Wasser durch die Angara in
den lenissei geht, auf der andern flieht das Wasser der in den
Amur stromenden Ingoda zu. Unmittelbar nordlich von uns — wir
konnen noch dorthin sehen — entspringen auch die Quellen des
Witim, der in die Lena miindet. Hier ist also die Wasserscheide
zwischen lenissei und Lena auf der einen und dem Amur auf der
andern Seite, also auch zwischen dem Eismeer und dem Stillen
Ozean.
Auf der andern Seite der Wasserscheide geht es schnell wieder
abwcirts. Die niedrigen Riicken sind überall mit diinnem Wald be
deckt. Weiter bergab tritt zwischendurch etwas Wiesenlcmd auf, aber
Mer sind noch immer nicht zu sehen. Erst im Osten der Station
Illblonowaja zeigen sich hier und dort Getreidefelder zwischen den
Wiesen. Es ist ein weites, flaches und wellenformiges Land.
Vei der Stadt Tschita, die in einem cmsgedehnten Grasland
liegt, sahen wir hin und wieder bebauten Voden und grune, be-

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