- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
286

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVI. Russland im Osten. Die gelbe Frage

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

286 Sechzehntes Kapitel.
greifen konnen, und es entstcmd Hungersnot. Infolgedessen muhten
sie zum Teil bei den wohlhabenderen Chinesen, den spater (S. 290)
erwcihnten Mansen, Hilfe suchen, sich von ihnen Geld zu Wucher
zinsen leihen und wurden dadurch mehr oder weniger von ihnen ab
hangig. Nach und nach muhten die Kosaken, die im Grunde schlechte
Landwirte waren, die Lebensweise der Eingeborenen annehmen und
zu ihrem Unterhalt Fischfang und Jagd treiben, wahrend man doch
vorcmsgesetzt hatte, dah sie an der Reichsgrenze fest cmgesiedelt
bleiben sollien. So entstand das Heer der Ussurilofaten.
Nllmahlich lam es auch am Ussuri zu einer Einwanderung rus
sischer Vauern, teils aus andern Teilen Sibiriens, teils aus Ruh
land. Einige siedelten sich in dem fruchtbaren siidlichen Ussuriland
an, sudlich vom Gebiet der Kosaken, andre meiter nordwcirts zwi
schen den Stcmizen der Kosaken: aber hier war das beste Land schon
in den Handen der Kosaken, wenn sie auch nur einen kleinen Teil
davon bestellen konnten. Die Vauern muhten sich daher mit weniger
gutem Voden begniigen oder in die Taiga hincmsziehen, um neues
Land Zu roden. Das Verhaltnis zwischen Kosaken- und Vauernlcmd
hat den Vehorden viele Schwierigkeit gemacht, und man schwanlte
lange hin und her. Selbst wenn die Kosaken zuviel Land erhatten
hatten, war es ja eine eigene Sache, es ihnen wieder wegzunehmen:
gleichwohl beftimmte 1911 der Jar, dah das Kofalenlcmd am Amur
und Uffuri in cmgemeffenem Umfcmg den Kolonisten zu geben sei.
Die eingerocmderten Vauern waren zwar grohtenteils bessere
Landwirte als die Kosaken, aber auch sie waren nicht immer den
Schwierigkeiten gewachsen, die mit der Ansiedlung in einem wilden,
unwegsamen Lande notwendig verlniipft sind. Daher unterlagen
auch die Vauern oft, menn Ungliicksfalle oder Mihernten eintraten;
sie litten bittere Not, und viele unter ihnen muhten dann, gleich den
Kosaken, bei den Mansen Hilfe suchen. Dadurch wurden auch sie von
dissen abhangig.
Vei den grohen Entfernungen von Ruhland ging die Koloni
sation im Osten selbstverstandlich langsam vor sich, besonders in der
Zeit vor der Eisenbcchn. Ins Amurgebiet lamen dis Ansiedler nur
zu Lande durch Sibirien, aber nach der Ussuriprovinz teilweise auch
zu Schiff. In diese sind von 1859 bis heute gegen 250000 russische
Vauern eingewcmdert, die Kosalenbevollerung ungerechnet. Der
offiziellen Stcttistik nach betrug die Gesamtzcchl der Vevollerung im

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibirzuk/0374.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free