- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
288

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVI. Russland im Osten. Die gelbe Frage

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288 Sechzehntes Kapitel.
sich den Lebensunterhalt zu verdienen, und ihre Arbeitslraft wird
durch die miihselige Reise nicht erhoht. Es ist also leicht begreiflich,
dah diese Ansiedler von Anfang an im Weltbewerb mit der gelben
Rasse, den Korecmern und Chinesen, die ihnen an landwirtschaftlicher
Tiichtigleit und wohl auch an Fleih und Arbeitsamleit iiberlegen
sind, zuriicktreten miissen.
Die Schwierigleiten dieser Kolonisation sind, wie gesagt, zcchl
reich und groh: aber die russischen Vehorden widmen ihr eine ve
sondere Aufmerlsamleit, und in den letzten lahren hat man grohe
Verbesserungen getroffen, um die Besiedlung zu erleichtern und zu
regeln: die Regierung bewilligt hierzu. wie S. 227 erwahnt, all
jcihrlich immer grohere Geldmittel.
Noch eine Art Einwanderung in jene Lander erfolgte durch die
jllhrliche Sendung verbcmnter Verbrecher oder vielmehr ehemaliger
Verbrecher, die sich nach verbiihter Strafzeit dort als freie Vauern
cmsiedelten. Dies war aber keine erwiinschte lufuhr an Arbeits
lraften. Auch hierin ist in den letzten lahren eine Veranderung ein
getreten, und Verbrecher sollen nicht mehr dorthin gesandt werden.
Neber. der Besiedlung mit Russen erfolgte eine gleichmcihig zu
nehmende Einwanderung gelber Voller, besonders von Korecmern
und Chinesen, weniger von lapcmern. Die Einwanderung der Kore
aner begcmn, nachdem das Land russisch geworden war,- seit 1860
lamen sie iiber die Grenze. Der Grund dazu waren periodische Mih
ernten in den lorecmischen Grenzprovinzen, wodurch die Vewohner
in entsetzliche Not gerieten. Nberdies war auch durch Raubbcm in
der Heitnat Mangel an Ackerboden entstcmden: nicht zum wenigsten
aber gefchcch es wohl wegen der fchamlofen Erpressungen durch die
lorecmischen Beamten. Besonders 1869 sand eine Masseneinwcmde
rung aus Korea statt: durch heftige Regengiisse hatte das nordliche
Korea eine derartige Mihernte gehabt, dah dort vollftcindige
Hungersnot eintrat und 7000 Koreaner in jcimmerlichem Zuftand
iiber die Grenze wanderten. Anfangs sahen die rnssischen Vehorden
das gern. Da die Koreaner tiichtige Ackerbauer sind, trugen sie dazu
bei, die Lebensbedingungen im Ussuriland desser und die Volls
ernahrung wohlfeiler zu machen. Ein Teil der Koreaner wurde
sogar nach dem Amurgebiet geschafft.
Als aber die Einwanderung immer mehr zuncchm, begcmn man
angftlich zu werden, und bald sah man in dieser starten Vermehrung

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Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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