- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
296

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVI. Russland im Osten. Die gelbe Frage

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296 Sechzehntes Kapitel.
lich gesinnt waren,- ja, man behauptet, dah diese viel desser mit ihnen
umzugehen verstcinden als die Japaner: ein Ruffe, fei seine Stellung
noch so hoch, trete gegen Chinesen niemals in so verletzender,
vercichtlicher Weise auf wie ein hochgestellter Japaner.
Neuerdings ist aber allerlei vorgefallen, mas dieses Verhciltnis
ein wenig vercindert hat, hauptsåchlich wohl die ungluckseligen Ve
gebenhetten im Jahre 1900. Wahrend des VvXeraufstands in
China griffen die Chinesen plotzlich einige russische Dampfer auf dem
Amur an und wollten sich ihrer bemachtigen. Auch hatten sich am
Amur. der Stadt Vlagowjeschtfchensk gegenuber, feindlicheChinesen
truppen cmgefammelt. In diefer Stadt und ihrer Umgegend wohnten
damals 10—15 000 lLhmesen. Aus Furcht, dah diese mit ihren
Lcmdsleuten jenseits des Amur gemeinschaftliche Sache machen
konnten, vertrieben die Ruffen fie und jagten fie iiber den Fluh.
ohne dah geniigend Voote vorhcmden waren: mehrere Tcmfend
sollen dabei ertrunken sein, so dah nachher grohe Mengen von
Leichen im Fluh trieben. Die Antwort der am andern Ufer befind
lichen Chinesen war. dah sie die Stadt mit Kanonen beschossen. wo
bei 40 Russen ihren Tod fanden. Die Amurlosalen nahmen ihrer
seits eine grcmsame Rache, indem sie die Stadt Aigun und andere
chinesische Orte am Sudufer cmgriffen und verwiifteten.
Nachdem die Unruhen aufgehort hatten, verlcmgten die ver
triebenen Chinesen von ihren Vehorden in der Mandschurei, dah
sie ihnen wieder zu ihren Vesitzungen verhelfen sollien. „Diese Ve
sitzungen aber waren," wie Volchowitinow sich ausdriickt, belanntl
ich nach der Flucht der Chinesen von der russischen Regierung
dem Heer der Amurlosalen als Anerlennung seiner vorziiglichen
Dienste wahrend der chinefischen Unruhen im Jahre 1900 iibertragen
worden." Volchowitinow fiirchtet, dah diese Fråge in Zulunft noch
mcmche Verdriehlichleiten verursachen lonne.
Dem Verhllltnis zu den Chinesen ungiinstig war auch der
Marsch der Alliierten gegen Peking und die Schcindung der Kaiser
grciber durch die Europcier. Da die Russen diejenigen Europaer
sind, von denen der gemeine Mann in China am meiften gehort hat,
war es ganz natiirlich, dah er die Russeu auch dafiir verantwortlich
machte. Die Vesetzung der Mandschurei durch Ruhland war eben
falls nicht geeignet, freundliche Gefiihle in den Chinesen zu erwecken.
Dann lam Ruhlands Niederlage gegen Japan, wodurch sein

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