- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
303

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVII. Das Amurgebiet und die Amurbahn

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Das Amurgebiet und die Amurbahn. 303
grohe Hindernisse in den Weg. Das Klima ist im Winter so streng,
dah sich dann meist nicht arbeiten laht, ausgenommen in den Tunnels
und an den Briicken. Aber auch im Sommer sind die klimcttischen
Verhaltnisse schlecht: es ist heih. und es wimmelt von Miicken,
Bremsen, Stechfliegen und andrem Ungeziefer, das Menschen und
Tiere scharenweise überfallt, so dah man sich durch brennende Holz
stohe davor schiitzen muh. Auch ist in diesen flachen, sumpfigen
Ebenen sehr schwer Trinlwasser zu finden,- gewohnlich muh man
Sumpfwasser trinlen. Vis zur Fertigftellung der Strahe ist das
weitere Vordringen oft ziemlich schwierig. Weite Strecken Sumpf
boden waren im Sommer oft so unwegscmt, dah man warten muhte,
bis sic im Winter gefroren waren. Im Urwald, in der Taiga, ist
das Vordringen auch nicht leicht,- der Voden ist an vielen Stellen
sumpfig und dazu voll umgestiirzter Vaumstcimme, oft haben
Stiirme den Wald weithin umgebrochen, und Menschen und Tiere
mussen sich entsetzlich cmstrengen, ehe es gelingt, sich einen Weg
zu bcchnen. Das Aufschutten des Vcchndammes durch die langen,
ost grundlosen Moorftrecken war selbstverstandlich auch mit grohen
Schwierigleiten verbunden. Gesunde Arbeitsverhciltnisse konnen in
einer solchen Wildnis nctturgemcih erst dann eintreten, wenn mehr
gerodet und das cirgste Sumpfwasser beseitigt ist: man behauptet,
bei den Vorarbeiten zum Vcchnbcm seien 75 Prozent der Leute
krank geworden. Doch je weiter die Arbeit vorschritt, desto mehr
desserten sich die Verhaltnisse, und jetzt schienen sic an den meiften
Orten auffallend gut zu sein,- man sah in den Krcmlenhausern nicht
viel andere Pcttienten als solche, die Unglucksfalle erlitten hatten.
Die Veschaffung der zum Vcchnbcm notigen Arbeiter bot grohe
Schwierigleiten: es war der Vefehl ergcmgen, leme Chinesen zu
beschllftigen: dort drauhen liehen sich aber nur menige russische Ar
beiter cmftreiben, daher mar man gezwungen, die meiften aus
Ruhland lommen zu lassen. Da die Hcmptarbeit im Winter nicht
betrieben merden konnte, muhte die Mehrzahl der Leute im Friih
ling ins Amurgebiet reisen und im Herbst nach Ruhland zuriick
tehren. Hin- und Herfcchrt mit der Vahn toftete alles in allem
drei Monate. Die Arbeit beginnt gewohnlich im Juni, und An
fang oder Mitte Ollober werden die meiften Arbeiter wieder ent
lassen, sic konnen also etwa vier Monate arbeiten: davon gehen
aber die vielen Tage noch ab, an denen Regenwetter jede Arbeit

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Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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