- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
304

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVII. Das Amurgebiet und die Amurbahn

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304 Siebzehntes Kapitel.
verbtetet. Rechnet man den Lohn der Arbeiter in den sieben Mo
nctten, die von ihrer Abreise aus Ruhland bis zu ihrer Wieder
cmlunft dort vergehen, und die Reiselosten zusammen, so stellt sich
die Arbeit selbstverstandlich sehr teuer. In den ersten drei lahren
sind, wie berichtet wird, 130000 russische Arbeiter ostwcirts gesandt
worden: 1912 allein sollen ungefahr 80000 Arbeiter nach dem
Amurgebiet gereist sein und dort gegen einen 30 Millionen Rubel
betragenden Gesamtlohn gearbeitet haben. Dies hat den Vorteil,
dah all das Geld nicht aus dem Lande geht, im Gegensatz zur Ve
schaftiguug chinesischer Arbeiter. Ein undrer Vorteil liegt, wie
man meint, dann, dah viele dieser Arbeiler nicht in ihre Heimat
zuriicklehren, sondern sich Land cmweisen lassen uud sich im Osten
cmsiedeln. In dem offiziellen Vericht heiht es, dah 20 Prozent
der Arbeiter mit ihrer Familie herlommen: sie bilden den Vortrab
der Kolonisation in dieser unbewohnten Wildnis.
Eine andere Art russischer Arbeiter, die auch in grohem Um-,
fang beschciftigt wird, sind Strciflinge, die an der Vcchnstrecke an
mehreren Stetten in kleinen Gefangenenlolonien hausen. Auf je
zehn Strciflinge lommen drei Soldaten: unter dieser Vewachung
werden sie morgens zur Arbeit und abends wieder ins Gefcmgnis
gefiihrt. Ihr Tagelohn wird zuriickgelegt und ihnen nach oe
endeter Strafzeit ausgezcchlt: daher fuhren sie gern solche Arbeit aus.
Die einzigen gelben Arbeiter, deren Anstellung beim Vcchn
bau erlcmbt ist, sind die Koreaner: aber cmch sie werden nur unter
der Voraussetzung beschciftigt, dah sie russische Untertanen, also im
Amurgebiet und im Ussuriland fest angesiedelt sind. Ein paar
Tcmsend solcher Koreaner sollen an der Vahn arbeiten, und man
sagte mir, dah sie in den Sumpfgegenden sehr wertvoll ssien,
weil sie die Feuchtigleit viel besser vertriigen als die Russen, die
nur ungern in den Siimpfen arbeiten, wcihrend die Koreaner sich
nichts darcms machen.
Die Gesamtlcinge der Amurbahn, von Kuenga bis Chabarowsk,
betrcigt 1950 Kilometer. Die Kosten stetten sich auf gut 300
Millionen Rubel, also 154000 Rubel (340000 Mark) fiir das
Kilometer.
Die Vahn ist in vier Abteilungen gebaut. Die westlichfte Ab
teilung, die 195 Kilomeler umfaht, beginnt bei Kuenga, der letzten
Station der transbailalischen Vahn, und geht bis zur Station

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