- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
324

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVIII. Nach Transbaikalien

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324 Achtzehntes Kapitel.
kehr herrschen,- in der turzen Zeit unseres Aufenthalts lamen nicht
weniger als drei grohe Dampfer vorbei, zwei fluhabwarts und einer,
der einen grohen Leichter schleppte, cmfwarts. Die Dampfer fuhren
an uns voriiber mit einer grohen Menge Vlinllichter, Lateinen und
erleuchteter Kajiitenfenster, die sich im Wasser spiegelten, einphcm
tastischer Eindruck in dieser Gegend: aus den grohen unbewohnten
Regionen schienen wir urplotzlich milten in das pulsierende Leben
hineinversetzt zu sein. Wie der Kapitcin uns sagte, fahren 300
Dampfer auf dem Amur und seinen Nebenflussen.
Auf diesem Teil der Reise beglsitete uns ein sehr gemiitlicher
Doktor, der Vcchnarzt Gusalowski. Er erzahlte mir visl von dem
Leben hierzulcmde, aber ich verstehe, wie gesagt, kem Wort Russisch,
und er nicht viel andere Worte als russische. daher ging es bei
unserer Unterhaltung recht seltsam zu. Als er mir den alten Kapitcin
vorstellle, sagte er: „HltciB mare I.nrMB": er hatte recht, jener war
wirklich ein „alter Seewolf", ein Finne, der seit 17 lahren den
Amur hinauf- und hinabfuhr, von der leit an, als er mit den ersten
Dampfern aus Finnland hierher gekommen war. Doch jetzt war
er, wie er sagte, dieser Suhwasserfcchrt zwischen den „Sanddunen"
uverdrilssig: er sehnte sich wieder nach Salzwasser und wollte bald
abgehen, um nach Finnland zuruckzulehren.
Das Fcchrwasser war in der Nacht gut bezeichnet, rote Lctternen
am westlichen Ufer und weihe am ostlichen,- auch bei Tag soll es gut
mit Valen versehen sein. Das war aber gewih auch notwendig:
denn es war wirklich ein verwickeltes Fcchrwasser, scharfe Ecken und
Windungen mit Sandbanken, wohin man blickte: es schlangelte sich
8-formig zwischen den Vanlen hin, und alle Augenblicke sahen wir
diese neben uns im Mondschein trocken liegen. Dazu kam, dah ein
richtiges Steuern fast unmoglich war. Das Schiff wurde in derwech
selnden Stromung gedreht, so dah es oft mehrere Kompahstriche nach
beiden Setten hin aus dem Kurs lam, und beincche noch schlimmer
waren die Sogwellen, die hinter uns querab vom Achter über alle
seichten Steilen hinfegten, und zwar oft derart, dah Brcmdung ent
ftand. sobald die Wassertiefe unter IV2 Meter betrug. Der Damp
fer selbst hatte nur 80 Jentimeter Tiefgcmg. Die Sogwellen sind
gewissermahen dieselbe Erscheinung wie die Totwasserwellen auf
dem Meer,- hier fegt aber das Schiff oben auf dem Wasser eine
grohe Welle über die seichte Stelle, wcihrend es auf See eine Welle

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