- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Aufenthalt in Stockholm. — Weitlaufigkeiten bei der Zollklarirung in Petersburg. — Der Minister Graf Cancrin. — Admiral Krusenstern. — Baron Wrangel. — General Schubert. — Der Minister Graf Speranski. — Russisches Theater

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wir nicht diese Menschen und sie nicht uns verstanden, so daß alle
Vorstellungen vergeblich waren. Wir mußten uns an einen deutschen Agenten im
Orte wenden, welcher ein Verzeichniß aller von uns mitgebrachten Sachen
anfertigte, und bevor diese und alle anderen Formalitäten in Ordnung
gebracht waren, vergingen fast zwei ganze Tage, so daß wir erst den 20.
Mittags weiter segeln konnten. Aber nun war der Wind umgesprungen,
sodaß wir Petersburg erst acht Uhr Abends erreichten, und ungewaschen
und unrasirt bei einem deutschen Gastwirth, Namens Heide, auf
Wasilji-Ostrow (einer der Inseln, auf welcher die Hauptstadt liegt), ankamen.
Bei der Einfahrt sahen wir die Stadt im vortheilhaftesten Lichte. Die
Abendsonne stand im Westen hinter uns, und vor uns im Osten lag die
ungeheure Kaiserstadt im Glanze der schon tiefstehenden Sonne, deren Strahlen
von den stark vergoldeten Kuppeln und spitzigen Thürmen zurückgeworfen
wurden. Hohe Paläste, in einem großartigeren Style als ich je
zuvor gesehen, alle von einem hellgelben Sandstein erbaut, viele mit
beinahe grasgrünen Dächern, boten sich unseren erstaunten Blicken dar und
maren von imponirender Wirkung.

Das Einklariren bei Kronstadt und das Ausklariren in Petersburg
war mit so vielen Schwierigkeiten und Weitläufigkeiten verbunden, daß,
wenn ich vorher eine Ahnung davon gehabt hätte, ich mich gewiß lange
bedacht haben würde, diese Reise zu unternehmen. Indem ich in das
Zollhaus in Petersburg trat, wurden die Koffer durchsucht und meine wenigen
Bücher mit fortgenommen und plombirt, um der Censur-Commission
geschickt zu werden. Es half nichts, daß ich den Beamten zeigte, daß es nur
Logarithmentabellen und astronomische Jahrbücher seien, welche lauter
Zahlen enthielten, sowie einige Bände von Schumacher’s astronomischen
Nachrichten, eine russische Grammatik und einen Band von Bischof Mynster’s
Predigten; sie sollten dennoch der Censur unterliegen. Endlich kamen wir
zu einem Päckchen gebundener Schreibehefte, aus reinem Papier bestehend,
welche zur Aufzeichnung unserer Beobachtungen bestimmt waren; ich fragte,
ob diese auch zur Censur geschickt merden sollten; sie wurden indeß
freigegeben. Meine Chronometer wollte man mit fortnehmen, um sie mit den
übrigen Instrumenten in ein Packhaus zu bringen. Da ich hiergegen
bemerkte, daß man mich dann auch ins Packhaus einsperren möchte, weil
sie täglich aufgezogen merden müßten, gestattete man mir, sie mit ins

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