Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Aufenthalt in Stockholm. — Weitlaufigkeiten bei der Zollklarirung in Petersburg. — Der Minister Graf Cancrin. — Admiral Krusenstern. — Baron Wrangel. — General Schubert. — Der Minister Graf Speranski. — Russisches Theater
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Hals und folgte uns in seine Stube, wo er mir eine doppelläufige Büchse
zeigte, womit er sich an demselben Tage, aus Verzweiflung über unser
Ausbleiben, hatte todtschießen wollen. Unglücklicherweise war aber, so
sagte er, das Schloß nicht in brauchbarem Zustande, und so wurde ihm
denn das Leben gerettet. Er wohnte bei einem liebenswürdigen jungen
Gelehrten aus Lievland, welcher, damals Adjunct, später Mitglied der
Academie der Wissenschaften in Petersburg wurde, und der mit Capitain
Kotzebue eine Reise um die Erde gemacht hatte. Einige Tage nachher
zog Dr. Erman zu uns.
Lange vor unserer Ankunft in Petersburg war unsere Reise allen
obrigkeitlichen Personen längs des Weges, den wir zu nehmen gedachten,
mit dem Befehle, uns hilfreich zu sein, angezeigt worden; wir erhielten
auch außerdem offene Briefe, welche wir nöthigenfalls bei einer
Aenderung unsers Reiseplans höheren wie niederen Behörden vorzeigen
konnten, und worin denselben befohlen wurde, uns jeden nöthigen Beistand
und Schutz angedeihen zu lassen. Dr. Erman, welcher die Absicht hatte,
wo möglich Kamtschatka zu bereisen, und dem jetzt von dem Admiral
Krusenstern Hoffnung gemacht worden war, von da über das Stille Meer
mit einem dort befindlichen russischen Schiffe zurückkehren zu können, bat
mich, ihm durch unsern Minister zu ähnlichen, auf seinen Namen lautenden
offenen Briefen zu verhelfen, um, für den Fall einer Trennung von
unserer Expedition, davon Gebrauch zu machen. Baron Palmstjerna,
welchen ich nun ersuchte, in dieser Angelegenheit seinen Einfluß geltend
zu machen, erwiderte aber, daß sich Erman, als preußischer Unterthan,
an den preußischen Minister in Petersburg deshalb wenden müsse. Dies
konnte aber Dr. Erman nicht, da der preußische Minister keinen Befehl
hinsichtlich dieser Reise von seiner Regierung bekommen hatte. Ich stellte
endlich Palmstjerna vor, daß Dr. Erman als Mitglied der norwegischen
Expedition betrachtet werden möchte, und daß es gleichgiltig sein müßte,
wo ein Mitglied derselben geboren sei. Durch diese Betrachtung ließ
er sich endlich überreden, sich dieser Mühe zu unterziehen und setzte es
denn auch glücklich durch.
Von den interessanten Bekanntschaften, die ich in Petersburg machte,
nenne ich zunächst den Flottencapitain (jetzt Admiral) Baron Ferdinand
v. Wrangel, der in den Jahren 1820 bis 1824 eine Entdeckungsreise
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