- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Aufenthalt in Stockholm. — Weitlaufigkeiten bei der Zollklarirung in Petersburg. — Der Minister Graf Cancrin. — Admiral Krusenstern. — Baron Wrangel. — General Schubert. — Der Minister Graf Speranski. — Russisches Theater

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Arbeiter aus den Werften lärmen und schreien, als ob sie rasend wären.
Nichts geschieht ohne Geschwätz. Uebrigens sind sie unzuverlässig und
suchen Jedermann zu prellen. Bietet man ihnen ein Fünftel des verlangten
Preises, so kann man im Allgemeine darauf rechnen, daß man das
Gewünschte erhält. Ein Accord mit den Ruderern, den Droschkenkutschern,
von welchen letzteren in jeder Straße ein paar Dutzend halten, ist eine
förmliche Comödie. Geht man aus dem Trottoir, so kommen ost vier,
fünf und mehr Kutscher angefahren und bieten ihre Droschken an. Jeder
rühmt die seine als die schönste und bequemste, und Einer überschreit den
Andern. Oft müssen sie selbst lachen, wenn sie so ihren seltsamen Angriff
auf den erschrocknen Wanderer machen. Nun beginnt der Handel.
Der Kutscker verlangt 3—4 Rubel; man antwortet kurz: „zu viel! zu
viel!“ und geht gleichgiltig ein paar Schritte weiter. Er beeilt sich eine
billigere Forderung zu machen, und man wiederholt spottend sein „otschen
dorogo
“ (viel zu theuer), und geht, ohne sich umzusehen, einige Schritte
weiter. Er fährt nach und ruft wieder, und so geht es fort, bis man auf
ein Viertel oder Fünftel des Preises gekommen ist, worauf man ein passendes
Gebot macht, was in der Regel mit „sadites“ (setzen Sie sich ein)
beantwortet wird. Am 7. Juli, dem Geburtstage des Kaisers, war
Petersburg illuminirt; außerdem wurde fast einen Tag um den andern,
bei der Bekanntmachung von Siegesnachrichten aus der Türkei, die Stadt
erleuchtet. Man stellte zu dem Ende kleine Steingefäße mit Talg und
einem Docht längs den Rinnsteinen am Rande des Trottoirs hinter jeden
Prellstein, die hier ziemlich dicht stehen. Diese Art von Illumination
nimmt sich in den langen und breiten Straßen recht hübsch aus.

Kurz vor unserer Abreise kaufte ich einen leichten Reisewagen, eine
Art Britschke, jedoch mit Verschlag, und miethete einen Diener aus
Esthland, Namens Gustav Rosenlund, der uns als Dolmetscher dienen sollte.
Er war als Leibeigener aus dem Gute einer Baronin Wrangel, in der
Nähe von Reval, geboren und hatte fünfundzwanzig Jahre in deren Diensten
gestanden. Er sprach Russisch, Esthnisch und Deutsch, und verstand auch
etwas Polnisch. Sein Lohn wurde zu 1000 Rubel Schein, etwa 350
Thaler, für die ganze Reise ausbedungen. So bestand die ganze
Reisegesellschaft, Herren und Diener, aus sechs Personen, nämlich dem
Lieutenant Due, der mit mir in demselben Wagen saß, dem norwegischen

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