- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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unsere Wagen anbieten ließ. Wir verbaten uns Beides, fanden aber
dennoch später einen Trabanten vor unserer Thür mit einer langen
Hellebarde, und eine Schildwache (Tschassowai) spazierte auf dem Hofe um
die Wagen herum. Sie müssen eine unbehagliche Nacht gehabt haben,
denn es war ein entsetzlicher Sturm und ein Schneetreiben bei 20 Grad
Kälte, sodaß wir am nächsten Morgen die accordirten Pferde nicht
bekamen, weil die Bauern sich nicht hinauswagten, und deshalb bis Mittag
warten mußten.

Johann erzählte uns, daß die drei Herren, welche uns besucht hatten,
das ganze Beamtenpersonal der Stadt ausmachten, und obwohl er
sah, daß uns diese Ehrenbezeigung viel Last gemacht hatte, so lachte er
doch von Herzen, und dünkte sich eine halbe Elle größer als er war, weil
er bei einer Herrschaft diene, welcher der ganze Magistrat einer Stadt seine
Aufwartung machte. Wenn ich mich recht erinnere, war es an demselben
Tage aus einer früheren Station, wo gleichfalls ein Mann in Uniform zu
uns kam und uns mit einem tiefen Bückling ein Gesuch an Se. Excellenz
den Generalgouverneur überreichte, welcher an dieser Stelle erwartet
wurde. Wir sagten ihm, daß wir Ausländer und Privatleute seien, und
da wir eben Thee tranken und Taback rauchten, boten wir ihm eine Tasse
an, aber es war unmöglich ihn zum Sitzen zu bewegen. Wir erfuhren
später, daß dieser Mann von einem tatarischen Fürsten abstamme und
Landes-Polizeimeister sei.

Kommt man in ein Dorf, so ist es, wie schon früher bemerkt worden,
das erste Geschäft, nach dem Desätnik zu schicken und von ihm
Quartier und eine Wache für die Wagen zu verlangen. Es ist nämlich hier,
wo kein eingeschlossener Hofraum oder Wagenschuppen sich findet, und wo
also die Wagen in der Nacht auf der offnen Straße stehen müssen,
allgemeine Sitte, daß das ganze Dorf dafür verantwortlich ist, daß Nichts
fortkommt, und um sicher zu sein, stellen sie eine Wache hin. Man braucht
also nicht mehr von den Wagen zu nehmen, als man gerade nöthig hat,
und dies ist eine große Erleichterung. Wenn nun die Kälte zwischen 27
und 30 Grad beträgt, so haben die drei armen Schlucker, welche Wache
halten, nach unsern Begriffen eine schlimme Nacht, allein sie scheinen
sich’s nicht sonderlich nahe gehen zu lassen. Ist die Kälte zu streng, so zünden
sie einen Haufen Birkenholz auf dem Schnee an, legen sich mit dem Bauche

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