- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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andern Morgen gingen wir zum Gouverneur, Alexander Petrowitsch
Stepanow, und fanden in ihm einen muntern, angenehmen Mann von
siebenundvierzig Jahren. Er saß in seinem Cabinet, umgeben von einer Menge
Natur- und Kunstseltenheiten; — Schränke mit Mineralien, ausgestopfte
Thiere aller Art, Alles aus seinem Gubernium, chinesische Vasen und
Mondscheinslampen von Horn u. A. m. Auf dem Tische lag ein hübscher
Kalender. Ich öffnete ihn und las zu meinem Erstaunen den Titel:
„Jeniseisk’scher Almanach für 1828, von Iwan Petrow, Krasnojarsk“, geziert
mit einer hübschen in Kupfer gestochenen Vignette, einen Sänger darstellend,
der auf einer Harfe spielt, aus deren unterem Theile eine Sphinx
ruht. Der Inhalt war mannigfach; er bestand nämlich aus verschiedenen
prosaischen Stücken von Stepanow (z. B. „eine Reise von Krasnojarsk
nach Kiachta“, mit einem Prospect und einer Abbildung der mongolischen
Gottheit Schigemune; „ein Blick auf die physische Beschaffenheit des
Minusin’schen Kreises“), und aus einigen Gedichten; außerdem enthielt der
Kalender verschiedene prosaische und poetische Stücke von anderen
Schriftstellern in Krasnojarsk, darunter eine Sammlung mongolischer
Sprüchwörter, alles in russischer Sprache. Stepanow schenkte Jedem von uns
ein Exemplar, nachdem er einige freundliche Worte der Widmung auf das
erste leere Blatt geschrieben hatte.

Wir wurden zu Mittag bei ihm eingeladen, und speisten in der Folge
täglich dort bis zu unserer Abreise, und zwar in Gesellschaft mit allen den
jungen Männern, welche Beiträge zu dem Kalender geliefert hatten. Seine
Arbeitsstube enthielt ein Mineraliencabinet; in seinen Schränken und
Büchergestellen fand man Kupferstiche und Zeichnungen von Volksstämmen
und Naturgegenständen, Prospecte, Bücher und die merkwürdigsten
Antiquitäten. Er besaß auch eine Steinschleiferei, wo wir ein paar
Agathhütchen zu unseren Magnetnadeln geschliffen bekamen, die wir uns in
Christiania nicht verschaffen konnten. Kurz, in seinem Hause fand man sich
umringt von Wissenschaft, Kunst und Natur. Wer hätte so etwas im östlichen
Sibirien in der unbedeutenden Stadt Krasnojarsk erwarten sollen,
die erst fünf bis sechs Jahre vor unserer Ankunft der Sitz eines
Gouverneurs geworden war? Die Stadt hatte anch in der kurzen Zeit bedeutend
zugenommen, und war unter den Bestrebungen des geschmackvollen Gouverneurs
besonders verschönert worden. Er zeigte uns einen Plan zu einer

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