- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
109

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Aufnahme in Irkutsk. — Markt in Maimatschin. — Chamba Lama. — Der General-Gouverneur Alexander Stepanowitsch Lawinsky. — Die Murawieff’sche Familie. — Schicksale der Verbannten. — die Oberstin Börresen. — Russische Ostern. — Reise nach Jeniseisk auf den Flüssen Angara und Werchne-Tunguska

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

5. Kap.) Capitain Puschin. 109
ich das Versprechen, datz er dies ehrenwerthe Paar unter seinen Schutz
nehmen wolle.
Am Nachmittag des 22. Juni erhielt ich einen Vesuch von einem
Adligen, Namens Puschin, ehemaligem Capitain im Generalstabe, der,
nebst zwei andern Officieren, die in den unglucklichen Aufstand verwickelt
gewesen waren, nach Turuchansk verbannt, da er aber in dieser Polar
wuste durch Nachgrubeln iiber sein Ungliick geisteskrank gewordeu, in ein
Kloster in leniseisk gesperrt worden war. Sein Gang wak noch rasch
und voll adligen Anstandes, das Gesicht edel, geschmuckt mit einer Adler
nase, die Augen aber eingefallen und von grunlichen Ringen umgeben;
seine Kleidung war jammerlich und nicht frei von Ungeziefer. Er redete
mich mit Gewandtheit in franzosischer Sprache an und sragte mich, ob ich
Zutritt zum Kaiser hatte. In diesem Falle bate er mich, demselben aus
der Ruckreise auseinanderzusetzen, datz er verkannt ware. Man hatte ihn
verwiesen, weil er erklart habe, datz er, um seines Gewiffens willen, seinen
Bruder, der am Aufstande betheiligt gewesen, nicht angeben tonn te;
dies hatte man aber so gedeutet, als ob er das nicht thun wollte,
ein Benehmen, welches er fur eine Grobheit und Widerspanstigkeit gegen
Se. Majestat erklarte. Er fugte hinzu, daH er dem Kaiser in Vetreff des
damaligen Turkenkrieges wichtige Mittheilungen zu machen hatte. Ich
suchte ihm vergebens deutlich zu machen, datz ich vielleicht teine Audienz
beim Kaiser bekåme, und wenn das auch geschahe, es sich nicht schicken
wurde, dH ich mich als ein Fremder in solche Sachen mit ihm einlietze.
Als er fort war und ich bald nachher aus den Flur trat, fand ich ihn
dort, den einen Futz auf einen Schemel stutzend, und Gustav vor ihm
aus den Knieen. Seine Beinkleider waren namlich von unten an bis an
die Kniee aufgeriffen, und Gustav hatte ihn um Erlaubnitz gebeten, sie
zusammenzunahen. Als Gustav spater ins Zimmer kam, und ich ihn
wegen seiner Gutmuthigkeit lobte, sagte er: „Ich weitz nicht, wie es mit
mir ist, Herr Professor. Wenn ich einen solchen Menschen sehe, der einst
gekleidet war wie eine Puppe, und dazu ein groher Mann, und jetzt so
uuglucklich ist, und schlechter gekleidet, als der armste Bauer, so wird es
mir so sonderbar ums Herz."
Durch die Fursorge des General-Gouverneurs war eine Lodka (ein
kleineres FluMiff) bei einem Burger, Namens Schadrin, sir mich be«

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:23 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibreise/0121.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free