Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück
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114 UnzuverlWgkeit russischer Karten. 16. Kap.
den besucht werden und daher in Europa wenig bekannt sind, so will ich
fur den Fall, dast irgend ein Gelehrter eine Untersuchung dieser Wildnifse
beabsichtigen sollte, meine einfachen Grlebniffe, die ihm als Fingerzeig
dienen durften, hier mittheilen.
Der lenisei laust von leniseisk im Ganzen ziemlich gerade nach
Norden, bis er ins Eismeer mundet. Seine ostliche Lange von Ferro bei
jener Stadt betragt ungefahr Grad, bei seiner Mundung aber
wird sic auf drei russtschen Karten, welche ich besitze, verschieden angege
ben, namlich auf der einen zu 100 Grad, auf der anderen zu 101’/g
Grad, und auf einer dritten Universalkarte über das ganze russische Reich
von Maksimowitsch vom Jahre 1816 fogar zu 106 Grad. Wie wenig
zuverlassig fogar die von den rnssischen Autoritaten herausgegebenen Kar
ten über diese nordlichen Gegenden von Sibirien noch damals waren,
kann man aus Folgendem ersehen. Die erste der erwahnten Karten ist
eine Wegekarte, herausgegebeu vom Postdepartement in Petersburg im
Jahre 1824 nach den Angaben derLokalbehorden; die zweite wurde vom
Kriegskartendepot in Petersburg im Jahre 1825 durch Posniakow,
Lieutenant im topographischen Corps, veroffentlicht. Auf beiden Karten
liegt der Flust bei leniseisk richtig unter Grad Breite, uud unge
fahr Grad ostlicher Lange; aber der Flust laust von dieser Stadt
auf der ersten Karte ungefahr nach Nordost, und schneidet den sechzigsten
Parallelkreis unter 112 Grad ostlicher Lange; auf der zweiten Karte lauft
er nach Nordwest, und schneidet dieselbe Parallelt unter Grad
ostlicher Lange; der Unterschied zwischen diesen beiden Karten, welche fast
zu derselben Zeit erschienen sind, betragt also auf diese kleine Entfernung
4</g Grad, was in dieser Breite 33 Meilen gleichkommt. Auf der ersten
Karte setzt der Flust uoch ein gutes Stuck femen Laus nach Nordost fort;
auf der anderen geht er auf demselben Terrain gerade nach Norden. Un
geachtet die letzte Karte etwas weniger von der Wahrheit abweicht, als
die erste, so sand ich doch durch meine astronomischen Beobachtungen aus
dieser Reise, dast, je weiter ich nach Norden kam, das Flustbett um so un
richtiger aus der Karte wurde. Die Stadt Turuchansk liegt z. B. nach
meinen Beobachtungen unter 105 Grad 12 Min. ostlicher Lange, auf der
zweiten und dritten Karte unter 107 Grad 59 Min. ostlicher Lauge, also
2 Grad 47 Min. zu weit ostlich. Einige Jahre nach meiner Ruckkehr wurde
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