- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
132

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück

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132 Geburtstagsfeier meiner Frau. 16. Kap.
louy, lMsrinite 6e Is. 0113.U88L6 „Epochen in unserem Leben.
in welchen wir nicht mehr thun konnen, als blos leben."
Den 14. Juli stand ich um acht Uhr auf, nachdem ich einen star
kenden Morgenschlaf, der auf eine dreistiindige Schlaflosigkeit gefolgt war,
genoffen hatte, indem Gustav jetzt meinen Polog vollkommen dicht ge
nahet hatte. Ich fuhrte meine astronomischen und magnetifchen Beobach
tungen bei dem Dorfe Kostino, vierzehnMeilen sudlich von Turuchansk, aus,
und da der Geburtstag meiner Frau war, lietz ich an die Schiffsleute
und Alle, die dem Schiffe nahe kamen, einen doppelten Schnaps austhei
len. Schadrin feuerte drei Schusse mit seiner kleinen Kanone ab, und er
nedst der ganzen Schiffsmannschaft wunschte mir unter den üblichen Be
kreuzungen eine gluckliche Heimkehr und meiner Frau und mir ein langes
und gllickliches Leven. Aus Aulast des Tages bekam ich Lust, Schadrin
zu ditten, er mochte seine neue Lodka, die noch keinen Nåmen erhalten,
mit dem Nåmen Johanna taufen, und hatte ich ihn damals so genau
gekannt, wie spater bei der Ankunft in leniseisk, so hatte ich überzeugt
sein konnen, datz er den Nåmen und das Schiff wiirde sehr in Ehren ge
halten haben. Da aber die Mannschaft durch den Branntwein so laut
geworden war, so kam es mir wie eine Gntweihung des Namens vor, ihn
vor solchen Ohren auszusprechen und von solchen Mundern wiederholen
zu lassen. Nachdem der erste Act des Festes voruber war, ’und ich mich
im Fluste gebadet hatte, um mich abzukuhlen, bekamen wir einen raschen
Nordwind, der uns vonMuckenbefreite und uns in den Stand fetzte, Segel
aufzuziehen, womit wir ohne Podwodi bis über Mittag rasch fortfchritten,
denn der Wind ist der billigste und kraftigste Podwoda. Ich autzerte
hierbei gegen Schadrin: „Gewitz betet meine Frau an diesem Tage fur uns
und dasi Alles uns glucken moge, und wir haben ihr daher den guten Wind
zu verdauken." Schadrin glaubte aber, dah seine Molodaja auch Theil
an unserm Glucke habe. Sie bete, sagte er, fur seine baldige Ruckkehr
von Morgen bis Abend. Auf meine Fråge, ob sie nicht vielleicht den Flust
gott bitte, ihn in seinen Schootz zu nehmen, damit sie einen jungeren Mann
bekåme meinte er, damit hatt’ es leine Noth, er ware seiner Sache
gewitz. Und dies verdiente er auch ohne allen Zweisel, ebensowohl durch
sein Aeutzcres, als um seines gesunden Verftandes und seiner Gutmuthig
keit willen. Mein Gustav hatte mir eine gute Huhnersuppe’ bereitet und

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